Folia historica 19

II. Közlemények - új szerzemények - Brestyánszky Ilona: Egy zsidó ötvöscsalád, a pozsonyi Becker-dinasztia munkássága

Stadtmuseum erhalten geblieben, genauso die Tafeln der Zunftzeichen, so konnte man in den letzten Jahrzehnten auf Grund der im Jüdischen Museum in Budapest aufbewahrten, sowie der im Besitz der jüdischen Glaubensgemeinde in Bratislava befindlichen Stücke die Werke der Dynastie Becker auffindig machen. Die Mitglieder der Dynastie Becker nahmen in der mitteleuropäischen jüdischen Goldschmiedekunst als wohl begabte Meister einen Platz ein. Der Begründer der Dynastie Becker war Fridericus Becker der Ältere. Es ist nicht zu er­forschen, wann er geboren ist, wo er gelernt hat, den formalen Merkmalen seiner Werke nach war er wahrscheinlich auch mal in Wien, und er sollte auch die Goldschmiedearbeiten aus Böhmen, aus Prag gekannt haben. Auf Grund der im Archiv erforschten Unterlagen ist es auch nicht ausgeschlossen, daß er mit der Tradition der jüdischen Goldschmiedekunst in Pozsony und auch in Pozsony várté lek in Verbindung kommen konnte. Um 1800 war er schon als Goldschmied tätig. Obwohl viele seiner Werke - die vom hervorragenden Forscher der ungarischen Goldschmiedekunst Elemér Kőszeghy registriert sind — verlorengegangen waren, kamen mehrere doch wieder zum Vorschein, so z.B. eine Chanuka-Lampe aus Silber, die er für die Synagoge in Hunfalva verfertigt hatte (Kőszeghy: a.a.O. No. 1816) und die ein Meisterstück der ungarländischen jüdischen Goldschmiede­kunst ist. Auf seine elegante klassizisierende Formenwelt weisen mehrere Rimonpaare hin. Ein Rimonpaar wurde 1984 bei Sotheby's in New York versteigert, ein anderes Rimonpaar (aus dem Jahre 1810) ist im Besitz des Jüdischen Museums in Budapest als Geschenk der Kuratoren des Vereins Bikur Cholim (64.382.1-2.), dieses Paar hat mehrere Varianten im Besitz der Jüdischen Glaubensgemeinde in Bratislava (K.7-8.). Ahnlich ist das große Ri­monpaar aus dem Jahre 1810 ausgestaltet, es befindet sich jetzt im Besitz des berühmten Judaica-Sammlers William Gross in Tel-Aviv. Diesen Typ hat er in einigen Jahren allmäh­lich vereinfacht, das kann man z.B. auf dem Rimonpaar aus der Zeit um 1816 beobachten (Besitz der Jüdischen Glaubensgemeinde in Bratislava; K.5-6.). Dieses Rimonpaar hat eine jüngere Variante aus dem Jahre 1818, auch im Besitz derselben Glaubensgemeinde. Um 1810 erreichte er den Höhepunkt seiner schöpferischen Kraft. Mehrere Thorabe­hälter hat er um diese Zeit geschaffen. Den Thorabehälter in der Sammlung von William Gross kann man aus der Zeit zwischen 1800 und 1810 datieren, dieses Stück folgt der jüdi­schen Tradition vom Ende des 18. Jahrhunderts. Sein Thorabehälter mit Baldachin, der 1986 bei Sotheby's versteigert wurde, stammtaus dem Jahre 1810; eine künstlerisch reifere Vari­ante (1813) ist im Besitz des Jüdischen Museums in Budapest (64.403). Eine neuere Variante (64.4.) zeigt die typischsten Merkmale seines Stils mit großen stehenden Löwen, mit Baldachin mit großer Krone. Weniger qualitätsvoll sind der kleine Becher im Jüdischen Museum in Budapest (64.153.) und die Totenbüchse in der Form eines Grabhügels aus dem Jahre 1825, heute im Besitz des Museums Hechal Schlomo in Jerusalem. Eine bürgerliche Funktion hatte seine wunderbar ausgestaltete, große, im Empirestil ge­formte, ovale Platte aus dem Jahre 1810 (Stadtmuseum Bratislava; 48.548.725/82.). Aus dem Jahre 1826 stammt das Paar Leuchter mit schlanker, eleganter Form (Ungarisches Na­tionalmuseum, Budapest; Ö.N.79.9.). 1825 verfertigte er eine kleine Salzschale mit Palmet­tenfüßen (Ungarisches Nationalmuseum; 54.64.). Er reparierte auch schadhafte Gegenstände von Bürgern, so z.B. den Untersatz eines Reliquienkreuzes, im Besitz von Juray Koday in Bratislava. Seinen Nachfolger Johannes Becker kann man ab 1828 nachweisen, er war aber schon um 1826 als Goldschmied tätig, wie es uns das Rimonpaar im Jüdischen Museum in Buda­pest zeigt (64.10.). Im Stadtmuseum von Bratislava verwahrt man von ihm eine an­spruchslose Votivplatte mit der getriebenen Darstellung eines Wickelkindes aus dem Jahre 184

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