Folia historica 17

Temesváry Ferenc: Fejezetek a Magyar Fegyvergyár történetéből IX-X.

1886 die neuen Schießgewehre nicht im Bereich der privaten Industrie, sondern staatlich herzustellen. Nach der Beschreibung der Versuche zur Entwicklung von Waffen­mechanismen, sowie der Debatten im Parlament wird im Artikel der Ge­setzvorschlag Nr. 97 vom 3. Februar 1888 über die staatlichen Begünsti­gungen für die Waffenfabrik bekannt gemacht. Ausführlich wird die Waffe von Mannlicher - die man einführen wollte - gemeinsam mit ihrer Kritik analysiert. Im Band 6 der Folia Historica (1978) wird die Frage über die Verän­derung des Kalibers erörtert, die Meinung der europäischen Staaten be­kannt gemacht. Im letzten Abschnitt des Kapitels 2 werden die Probleme der Ausstattung der neu aufgebauten Waffenfabrik dargelegt. So erfahren wir, daß einen Tfeil der Maschinen der Fabrik die Firma Greenwood und Bathley laut eines Sondervertrages lieferte. Während der ersten Verhan­dungen war von dieser Firma keine Rede, de Fabrik wurde auf Grund des Vertrages mit der Bank „Union" ins Leben gerufen. Der ungarische Ver­teidigungsminister fand die Gründung der Fabrik günstig und versprach eine volle Gewährschaft für die einwandfreie Inbetriebnahme der Fabrik. Bald begannen die Verhandlungen über den Tfermin der Ablieferung der Probewaffen. Es stellte sich heraus, daß man mit den englischen Maschi­nen keine tauschgeeigneten Waffen erzeugen kann, man konnte aber we­gen der kurzen Lieferungstermine die englischen Maschinen durch andere nicht ersetzen. Deshalb versuchte man die Maschinen zu reparieren bzw. neue Maschinen zu konstruieren. Die erste Serie wurde mit den falschen Maschinen hergestellt. Diese wurden nach den Proben des Wiener Arsenals nicht übernommen, wobei die Tatsache eine wichtige Rolle spielte, daß die interessanten höheren Kreise die Bestellungen für die Steyrfabrik sichern wollten. Die Waffenfab­rik starb also noch vor ihrer Geburt. Die Meinung der Opposition formu­lierte darüber Otto Herman folgendermaßen: „... wir haben wieder einmal mit dem traditionellen Geist zu tun, der zu jeder Zeit eine Politik machte, die alldas verleugnete und stürzte, was die Wehrhaftigkeit und Macht die­ser Nation bereichern könnte ..." Am 26. August 1890 begann die Fabrik mit ihrer Liquidation, die konstituierende Stizung der neuen Fabrik fand schon am 21. Februar mit neuen Interessanten statt. Bald darauf stellte man 60 Stück Schießgewehre im Wiener Arselnal vor, die ohne Ausnahme anerkannt wurden. „Die Bestandteile der Waffen stellt sie (d.h. die Fabrik) mit einer solchen minuziösen Genauigkeit her, daß diese mit ihren ande­ren beliebigen Waffen vollkommen tauschgeeignet sind..." Ttotzdem wurde die Fabrik für die Herstellung von Jagdwaffen nicht eingerichtet, da diese von den allgemeinen Veränderungen der Mode und 180

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