Folia historica 15
Simon V. Péter: A polgárőrség intézménye 1848 tavaszán
Die Institution der Bürgergarde im Frühling 1848 Zur Zeit der Napoleonischen Kriege stellte man über der Mobilisierung der adeligen Insurrektion hinaus in vielen Städten Ungarns Bürgergarden auf. Die schmuckhaft uniformierten Einheiten, in welchen sich ungarische Infanterie, deutsche Jäger, Kavalleirie und Artillerie von einander unterschiedeten, bestanden aus begüterten Bürgern. Die Ausbildungsprache war deutsch. Die Bürgergarden sahen im Frühling 1848 der Organisation der zum Schutz der bürgerlichen Revolution errichteten Nationalgarde besorgt und widerwillig entgegen. Sie versuchten, die Ausführung des Gesetzes, das die Fusion der Bürgergarden — die Zahl ihrer Mannschaft machte ungefähr 7500 Köpfe aus —, mit der zahlenmäßig weitaus überlegenden Nationalgarde verordnete, zu verhindern und so ihre Selbständigkeit zu bewahren. Neben anderen städtischen Bewegungen — Judenhaß und Krawalle, Forderungen der Zunftarbeiter, Versorgungschwierigkeiten, usw. — bereiteten die Zögerung und der Widerstand der Bürgergarden dem ersten unabhängigen Ministerium Ungarns viele Sorgen. Manche Einheiten sabotierten die Vereinigung, Manche stellten Vorbedingungen. Dank den energischen Maßnahmen der Behörden schuf man bis Ende Juni die gewünschte Einheit. Allein der bürgerlichen Artillerie von Arad gelang es, ihre frühere Lage zu bewahren, sie wurde sogar von der Regierung ausgezeichnet und mit einem Geschütz beschenkt. Der Artikel beschreibt den Umwandlungsprozeß der Bürgergarden als eine bisher kaum behandelte Episode der Entstehungsgeschichte der Nationalgarde. 24