Folia historica 10

Cennerné Wilhelmb Gizella: Batthyány Lajos ikonográfiája

Die Ikonographie von Lajos Batthyány Die ersten Darstellungen vom Grafen Lajos Batthyány (1807-1849), dem Ministerpräsidenten von Ungarn entsprossen aus dem Kreise des aris­tokratischen Mäzenatentums. Sein Kinderbildnis mit Mutter und Schwester, von einem anonymen Künstler gemalt, kann als ein gelungenes Exemplar des seit dem 18. Jahrhundert üblichen Familien-Gruppenporträts angesehen werden. (Aquarellkopie im Privatbesitz, Abbildung 1.) Im Jahre 1830 Hess sich Batthyány von dem aus Preussen stammenden und in Paris geschulten Maler, Friedrich Lieder dem älteren en miniature' abbilden. Die eher romantische Komposition weist die vortreffliche Charakteristik einer Person vom öffentlichen Wirken vor. (Abbildung 2.) Batthyány nahm am politischen Leben der Reform-Landtage seit 1830 teil, und wurde um 1840 als Haupt der aristokratischen Opposition angesehen. Seit dem erwähnten Zeitpunkt vermehren sich seine Bildnisse, hauptsächlich die vervielfältigten grafischen Blätter. Diese unterstützten durch das Ansehen des Anführers der Bewegung die Verbreitung seiner poli­tischen Ansichten. Die Lithographie des Österreichers Franz Eybl stammt aus der von Ungarn bestellten Bildnisfolge der Landtagsabgeordneten von sämtlichen politischen Richtungen. (Abbildung 3.) In den vierziger Jahren entstanden die Beziehungen der Familie Batthyány zum berühmten ungarischen Bildnismaler des 19. Jahrhunderts, Miklós Barabás. Der Maler schuf mehrere repräsentativ-ganzfigurige, oder intimere Brustbilder von Lajos Batthyány. Seme Gemälde konnten im Jahre 1848 zu der Stein­zeichnung, Batthyány als Ministerpräsidenten darstellend, vieles beitragen. Eine unsignierte Lithographie vom Ministerrate enthält ein gutes Bildnis von Batthyány im Lehnstuhl am linken Bildrand. (Abbildung 4.) Die wichtigen Ereignisse der Revolution und des Freiheitskampfes wurden auch in Ungarn, ebenso wie in Wien darstellerisch publiziert. So kann man auf der 35

Next

/
Thumbnails
Contents