Folia historica 10

F. Dózsa Katalin: A női divat változása 1896-1914 között

Veränderungen in der Damenmode zwischen 1896-1914 Ende des 19. Jahrhunderts wurde die sich auf antiken Grundlagen aufbauende Kunst durch einen neue Prinzipien verkündenden Stil — den Jugendstil reformiert, dessen Wirkung vom Anfang der neunziger Jahre an auch in der Mode zu beobachten ist, man kann sogar ruhig behaupten, dass diese Wirkung die unbequeme, zu Bewegung, Arbeit und Sport ungeeignete Meidung des 19. Jahrhunderts völlig verändert. Die Frauenmode ist nämlich noch immer den Grundsätzen des Mittelalters unterstellt: die Meidung solle mit ihrer Schönheit, den Ver­zierungen den Rang ihrer Trägerin repräsentieren, zudem mit einem un­bequemen Schnitt noch beweisen, dass ihre Besitzerin nicht arbeiten müsse. Diesem Zweck dienten das stark geschnürte Korsett, der umfangreiche mit einer Schleppe versehene Rock, die zahlreichen Verzierungen — Blumen, Draperien u. a. Der Kampf um die Reform der Frauenkleidung beginnt schon Mitte des vorigen Jahrhunderts. Künstler, Journalisten und andere Reformer halten Vorträge, schreiben Artikel, Bücher über die schädliche Wirkung der Frauen­kleidung. Sie entwerfen korsettlose Meider, zu deren Verbreitung man Ver­eine gründet, doch bleibt der Kampf erfolglos. Statt der gewohnten weiblichen Formen hält der allgemeine Geschmack die Reformkleider für plump und die miederlose Figur für unsittlich. Es stimmt wirklich, dass der damalige rundliche, üppige Frauen­typ in diesen Reformkleidern lächerlich wirkt. Der zur Schaffung einer Gesamtkunst strebende Jugendstil wendet sich bewusst zur Frauenkleidung hin. Henry van de Velde, Richard Riemen­schmiedt, Hermann Obrist, Alfred Mohrbutter und andere entwerfen einfache, ohne Schnitt, oder nur unter der Büste mit einem Schnitt geschnei­derte Meider, mit am Handgelenk abgebundenen weiten Aermeln. Zugleich 209

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