Folia historica 9

Szakály Ferenc: Határmezsgyén (Huszti Barilovics Miklós életútja 1492-1537)

des Bauernkrieges von 1514 benahm sich Barilovics als unerschütterlicher An­hänger der bestehenden Gesellschaftsordnung, weshalb er von den Bauern­Bürgern von Huszt, Visk, Sziget, Técső und Hosszúmező auch tätlich miss­handelt wurde und auch schwere materielle Schaden erlitt. Der König be­lohnte ihn jedoch für seine Treue mit dem konfiszierten Grundbesitz mehre­rer Kleinadeligen der Gegend. Diese Grundstücke konnte er aber wegen den Widerspruch und der Rechtfertigung der Betreffenden nicht in Gebrauch neh­men, es hat auch den Anschein, dass auch seine anderen Versuche, Güter zu erwerben, erfolglos waren. Er verlor seine als Pfand erworbenen Güter der Reihe nach und vor seinem Tode verfügte er nur noch über eine kleine An­zahl von Leibeigenen. Trotzdem verheiratete er seine Tochter mit den Söhnen von Grundbesitzerfamilien aus der Gegend; in den letzten Jahren seines Le­bens war er als Vizegespan des Kornitats Ugocsa tätig. Dies alles ist aber lediglich eine Seite seiner Tätigkeit. Barilovics hat wesentlich tiefer Wurzel geschlagen in der bäuerlich-bürgerlichen Gesellschaft der Marktflecken im Komitat Máramaros, als eine Gefährten im Salzkamme­ramt, die zumeist nach ihrer Amtszeit wegzogen. Er siedelte sich endgültig in Huszt an, wo er auch zwei Häuser besass, nahm an der Ausnützung der Pro­duktions- und Warenaustauschmöglichkeiten des Marktfleckens teil, und war sogar eine führende Persönlichkeit auf diesem Gebiet. Man könnte ja auch sa­gen, dass er trotz-seines Adelsstandes und des Kammerbeamtentums zu den bedeutendsten bäuerlich-bürgerlichen Unternehmern gehörte. Auch überragte er sie noch in Fleiss, Findigkeit und Leistungsfähigkeit, deshalb erhielt er von seinen Gefährten den auch in den Urkunden öfters erscheindenden Na­men „Dolgos" (arbeitsam) statt seinem Familiennamen Barilovics, der für sie unverständlich und schwer auszusprechen war. Der nach dem Marktflecken Huszt verschlagene kroatische Adelige liess sein vermutlich bedeutendes Kapital in erster Linie im Weinbau, Wein­handel und in der Mühlenindustrie zirkulieren. 1515 wurden unter seinem Na­men bloss im Marktflecken Nagyszőlős 17 Weingärten zusammengeschrieben; für 16 bezahlte er als Kaufpreis 372 Gulden. Eine Urkunde des Königs Lud­wig II aus dem Jahre 1517 zeugt von seinem Weinhandel; der König ge­nehmigte ihm seinen éigenen Wein zu Hause billiger auszuschenken, als es vom Schulzen des Marktfleckens angeordnet wurde. An den Wasserläufen in der Umgebung von Huszt besass er drei Mühlen; diese wurden offenbar von bezahlten Angestellten bedient und inbetriebgehalten. In seinem Lebensbild vermischen sich die Züge eines im Kammer­dienst tätigen Fachintelligenzlers adeliger Herkunft mit jenen des Bauern­24

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