Folia historica 6
Gerelyes Ibolya: Török viseletek Evlia Cselebi útleírásában
joppe) oder die weniger bekannte Kapanitscha genannte Jacke. Unter den von den Türken getragenen Stoffen finden wir mehrere, die auch bei uns beliebt waren, wie das Tschuha (Kutte) und Ketsche genannte Tuch, die Mohair-Wolle und das Bagasia-Leinen. Beim Lesen des Seyathatname erfahren wir weit mehr über die Weidung der Männer, als die der Frauen. Da gibt es die Beschreibung von mehreren Arten Mäntel: Feradshe, Kontos, Kaftan, Kabanitscha, Dolman, Hirka, Aba, Kaba, Harvani, Kerake. Viererlei Hosen: Dislik, Tschakschir, Schalvar und Tschekman, mehrere Kopfbedeckungen: Klilah, Kavuk, Fez, Üsküf, Müdshevese, Kalpag. Über die Frauen erfahren wir bloss insgesamt, dass sie verschiedenartige Feradshes trugen. Auf dem Kopf eine Takje genannte zugespitzte Mütze, oder eine breite, flache Haube, darüber ein das Gesicht, den Kopf, die Schultern weisses, einhüllendes, Tscharschaf genanntes Tuch, an den Füssen gelbe oder rote Stiefel. Nach einer zusammenfassenden Analyse der türkischen Tracht gibt die vorliegende Arbeit eine Beschreibung der in den einzelnen Städten getragnen Kleidung in der Reihenfolge der Bände und verfolgt den in den Bänden beschriebenen Reiserouten des Reisenden. Die anatolischen Beschreibungen sind durch Angaben über Ungarn, Bulgarien und Jugoslawien ergänzt. Besonders interessant ist es, dass Evlia in den obenerwähnten Ländern die Kleidung der Männer und Frauen von höherem Rang als eine türkische, die der übrigen Bevölkerung dagegen als eine europäische bezeichnet. In seiner Gänze lenkt die Abhandlung die Aufmerksamkeit darauf hin, dass es sich wohl lohnt Evlias Reisebeschreibungen ausführlich zu prüfen, da sich aus den bunten, orientalischen Geschichten interessante, historisch und ethnographisch wertvolle Angaben ergeben. 34