Folia historica 4
Cennerné Wilhelmb Gizella: Deák Ferenc ábrázolások
Die Darstellungen des Staatsmannes Franz Deák Franz Deák begann seine politische Laufbahn mit dreissig Jahren auf dem Landtage von Pressburg (Bratislava, CSSR). Bald galt er als einer der Anführer der Opposition, und diese Rolle lenkte die Aufmerksamkeit der Porträt-Grafiker auf seine Person. Vor 1848 sind uns die Bildnislithographien der Wiener Künstler, Faustin Herr und Franz Eybl, bekannt. Das letzterwähnte Blatt wurde wegen seiner künstlerischen und technischen Qualität auch in den späteren Lebensjahren des Dargestellten wiederholt. Auch das Werk von Faustin Herr genoss eine ziemlich grosse Publizität. (Abb. 1.) Miklós Barabás, der beliebte Porträtmaler des Reformzeitalters verewigte Deák's Züge auf einem Ölgemälde in Halbfigur im Jahre 1841. (Ungarische Akademie der Wissemschaften) Als Justizminister des ersten verantwortlichen ungarischen Kabinetts ist Deák vom Pester Graphiker und Anhänger der Revolution, József Tyroler, in Stahl gestochen worden. (Abb. 2.) Auf dem Blatte No. XI. der österreichischen Litographie-Folge „Armee-Bulletin" sehen wir Deák als Mitglied der zu Windischgrätz gesandten Friedenskommission des Landtages. Nach der Niederlage des Freiheitskampfes lebte er bis 1854 in grösster Zurückgezogenheit auf seinem Landgute. Die bedeutendsten Jahren seiner politischen Tätigkeit fallen zwischen 1861—1867. Seine meisten Bildnisse stammen aus jener Zeit, wo er die Richtlinien der Politik gegen Österreich und gegen das Kaiserhaus bestimmt hat, das dann zum ungarischösterreichischen Ausgleich geführt hat. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts blühte schon die neue Darstellungs-Gattung der Porträt photographic. Sämtliche graphische Blätter der Ikonographie von Franz Deák zeigen den Einfluss von der Komposition von Fotographien, so zB. die Litographien von Ágost Canzi und József Marastoni. (Abb. 5-6.) Selbst der grosse Wiener Porträtlitograph, Josef Kriehuber nahm zu seiner Deák-Darstellung vom Jahre 1867 die Aufnahme von Ignác Schrecker zum Vorbild. (Abb. 7.) Schon am Anfang der 1860er Jahre wird Deák für sämtliche öffentliche Institutionen in repräsentativer Weise auf Ölgemälden portretiert. Die Zahl dieser Darstellungen wird nach dem Ausgleich von 1867 noch vermehrt. (Abb. 8.) Manchmal wurden zu den grossen Kompositionen kleinere und intimere Vorstudien in Öl entworfen, die dem puritánén menschlichen Wesen Deák's besser entsprachen. (Abb. 4.) 100