Folia historica 2

Berta István: Egy kivándorló szegényember emlékkönyve

Das Tagebuch eines Auswanderers Über die Geschichte der Auswanderung wurde schon sehr viel geschrieben, meistens fehlen aber die Berichte und Erinnerun­gen derer, die Teilnehmer der grossen Massenbewegung waren. Ge­rade deswegen fühlte sich der Verfasser der vorliegenden Arbeit veranlasst, das Tagebuch eines armen Mannes, des Ausvanderers Pál Konczos, zu besprechen und zu veröffentlichen. Konczos fuhr aus einem kleinen transdanubischen Dorf, aus Várkesző im Komitat Vas, zum ersten Mal 1907 nach Amerika. Dort heiratete er. Seine Frau, die aus demselben Dorf stammte, kehrte noch in diesem Jahr nach Ungarn zurück, Konczos folgte ihr 1910. 1914 fuhr er wieder nach Amerika, wo er in Beaverdole (Pennsylva­nien) in einer Kohlengrube arbeitete. Wegen des ersten Weltkrieges konnte er erst 1920 wieder nach Ungarn zurückkommen. Den grössten Teil seines Tagebuches schrieb er während seines zweiten Aufenthaltes in Amerika. Das Heft is steifem Ein­band besteht aus 44 broschierten Blättern und es ist mit Ausnahme einiger leerer Seiten vollgeschrieben. Im Laufe der Auswahl wurden von den verschiedenen Schriften von Konczos nur diejenigen wegge­lassen, die mit dem Thema der vorliegenden Arbeit in keinerlei Verbindung stehen. Die erste Schrift, die leider nur fragmentarisch auf uns blieb, behandelt das Leben der ungarischen Bergleute in Amerika. Die Beschreibung, wie man die Arbeit in der Kohlengrube erlernte, die Darstellung der Wohnungsverhältnisse und des Lebens der Berg­ai'beitersiedlung, sowie die Besprechung der Feiertage und der Le­bensweise machen diese Schrift für uns ausserordentlich interessant. Die Schrift „Meine Abreise aus der ungarischen Heimat nach Amerika 1914" ist ein authentischer Bericht über die Reise aus Várkesző nach Beaverdole in Amerika. Durch die Besprechung der häufigen Kontrollen der Behörden, der ärztlichen Untersuchungen, der Unterkunftsverhältnisse usw. gibt Konczos ein plastisches Bild üben die zwei Wochen lang währende Reise. Die von Konczos aufgezeichneten Gedichte und Lieder zeu­gen vor allem davon, dass Konczos während seines lang gewordenen Aufenthaltes in Amerika am meisten unter Heimweh litt. Es erwies sich, dass Konczos einen Teil der Gedichte nach dem Hören auf­gezeichnet hatte. Diese Lieder sind Schöpfungen der ungarischen Bergarbeiter-Folklore in Amerika und als solche für uns sehr wert­voll. Im Tagebuch sind ausserdem noch Gedichte zu finden, die 237

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