S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 34/1. (Budapest, 1981)
Vordercoxen an der Basis geschlossen, die Coxen selbst an den äusseren Vorderecken mit einem sehr kleinen, glänzenden Trochantinus. Mittelbrust zwischen den Mittelhüften breit, ein schmaler Vorderteil durch die Vorderbrusr. bedeckt, dieser ist am Vorderrand der sehr grossen, verwachsenen und eingedrückten Episternen und Epimeren scharf gerandet. Mittelcoxen mit grossen Trochantinen. Episternen der Hinterbrust sehr breit, Abdomen zwischen den beiden letzten Segmenten ohne glänzende Gelenkshaut. Aedoeagus besteht aus einem meist plattenförmigen, chitinisierten Basalplatte, welches nur selten röhrenförmig ist, in der Unterseite offen, Parameren meist mit langen Haaren oder Haarbüscheln, Penis lang, die Basis mit zwei Ästen. Beine grundsätzlich einfach, Schienen ausser den anliegenden, feinen Haaren auch noch mit mehr oder weniger scharf entwickelten Stachelborsten. Tarsen beim r? meist unten dicht behaart, die Glieder der Vordertarsen 1-4 meist ein wenig erweitert. Körper klein, äusserlich einer Crypticus oder Platydema sehr ähnlich. Gattungstypus: Archeocrypticus Kaszab, 1964. Hierher gehören 35 Arten, welche in 8 Gattungen eingereiht werden können. In dieser Arbeit werden vier neue Gattungen und vier neue Arten besenrieben. Diese Tribus besitzt gewisse Merkmale, welche im System alleinstehen, resp. werden in solcher Kombination in anderen Gruppen nicht angetroffen. Sehr charakteristisch sind die vollständig entwickelten Epipleuren der Flügeldecken, die Form der Vordercoxen und Mittelbrust, weiter die mit Stachelborsten versehenen Schienen. Einige Merkmale davon, z.B. die Beborstung der Schienen und Form der Mittelbrust, vor allem die sehr breiten und verwachsenen sowie breit eingedrückten und vorn scharf gekanteten Episternen und Epimeren bei der Crypticinen-Gattung Micro- crypticus Gebien, 1920 ähnlich, nicht aber die Vordercoxen und Fühlerform sowie auch die Gelenkshäute des Abdomens der Segmente 3-5. Ich bin weiter der Meinung, die Archeocrypticini in die Nähe der Diaperinen einzureihen, um die Aufteilung der Familie Tenebrionidae in kleine, aus wenigen Arten und Gattungen bestehenden "Familien" zu verhindern. Die Verbreitung der Gattungen und Arten dieser Gruppe ist auch sehr bemerkenswert. Die Gattungen Pseudenneboeus und Areheoerypti eus sind südamerikanisch; die Gattungen Parenneboeus , Wattianu8, Neboissianus und Enneboeopsis sind Endemiten in Australien und Tasmanien; die Gattung Sivacrypticus ist im nördlichen Teil des tropischen Afrika und im indomalayisehen Gebiet heimisch, und schliesslich besitzt die Gattung Enneboeus Arten in Australien und Tasmanien, weiters in Patagonien mit Chile und von Columbien bis in die südöstlich-südlichen Vereinigten Staaten. Aus dieser Verbreitung geht eindeutig hervor, dass die Tribus ein charakteristisches Gondwana-Element darstellt. BESTIMMUNGSTABELLE DER GATTUNGEN DER TRIBUS ARCHEOCRYPTICINI 1(12) Fühler mit 3gltedriger, flacher Fühlerkeule (Abb. 7, 12-19, 38, 49). 2(3) Die Maxillarpalpen des S (das o unbekannt) spindelförmig (Abb. 9). Halsschild mit einer Längsmittellinie. Beine, resp. Schienen ohne Stachelborsten. Ende der Hinterschienen ventral mit zwei spitzigen Enddornen. Körper oval, gewölbt, lang behaart. Seitenrand des Halsschildes einfach (Gattungstypus: Enneboeus ruficolor Pio, 1925). - Brasilien I. Pseudenneboeus gen.n. 3(2) Die Maxillarpalpen des 6 und <j> beilförmig (Abb. 10-11, 51). Halsschild ohne Längsmittellinie. 4(9) Seiten des Halsschildes einfach scharf gerandet, neben dem Aussenrand befindet sich kein innerer Rand oder ausgesprochene Furche. 5(6) Vordertarsen des S mit einem auffallend grossen (länger als die Glieder 1-4), horizontal abgeflachten Endglied, welches innen glatt, aussen dicht behaart ist; die übrigen Glieder sind nackt und das 2. und 3. Glied unten verlängert (Abb. 8). Körper breitoval, flach. Die Schienen haben dorsal keine auffallenden Stachelborsten; die je zwei Enddorne der Schienen sehr kurz (Gattungstypus: Enneboeus tarsalis Oke, 1932). - Südost-Australien II. Parenneboeus gen.n. 6(5) Vordertarsen des 3 einfach, die Glieder 1-4 unten behaart, beim 6 manchmal leicht erweitert, das Endglied immer kürzer als die gemeinsame Länge der Glieder 1-4. Körper oval oder sogar langoval, gewölbter. Schienen ohne oder mit auffallenden Stachelborsten. Die Enddorne sind sehr klein oder auffallend gross. 7(8) Körper schmal, vom Kopf bis zum Ende der Flügeldecken grob und dicht punktiert, der Grund glänzend (Abb. 20). Die Behaarung der Oberseite anliegend und lang. Die Stachel-