S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 27. Suppl. (Budapest, 1974)

Zur Erforschung der Migrationen mitteleuropäischer io­Popula­tionen wurden vom Zoologischen Forschungsinstitut und Museum Koenig Bonn in den Jahren 1956-1967 28 403 frischgeschlüpfte Falter markiert und grösstenteils im Rheinland freigelassen (ROER, 1969). 1085 (= 3,8%) Rückmeldungen liegen vor. Das Gro3 der das Hauptkontingent der Versuchsfalter stellenden 1 .Jahres­generation wurde im Umkreis von nur 10 km zurückgemeldet, wan­derte somit nicht ah. Aber 56 Falter entfernten sich nachweis­lich 16-94 km von ihren Startplätzen (Auf lass - Wiederfundort ). Zum Nachweis der hier zur Diskussion stehenden Mitwindwanderun­gen sei der am 29.9-1966 durchgeführte Versuch mit 1985 Faltern der partiellen 2. Jahresgeneration angeführt, da hier mehrere Migranten nur wenige Tage nach dem Start aus grösserer Distanz zurückgemeldet wurden. Von den insgesamt 62 Rückmeldungen die­ses Experiments beziehen sich 9 Funde auf Entfernungen von 10­16 km und 10 auf grössere Migrationen (Abb. 3). Die synoptische Wetterlage war nach dem Amtsblatt des Deutschen Wetterdienstes zufolge in den ersten Oktobertagen 1966 durch eine ausgeprägte, sich langsam verlagernde Hochdruckzone gekennzeichnet, wobei subtropische Luftmassen aus südwestlicher Richtung das Wetter in Deutschland bestimmten. In der warmen Luftströmungstiegen die Temperaturen im Gebiet Freiburg-Stuttgart tagsüber auf 29­30°C und in Greifswald - Lindenberg auf 26-29°C an. Für die Jahreszeit überdurchschnittlich hohe Mittagstemperaturen bei schwachem bis mittelstarkem Süd- bis Südwestwind kennzeichneten auch das Wetter im Gebiet des Auflassortes der Falter. In Tab. 1 sind die tägliche Sonnenscheindauer, Lufttemperatur und Wind­richtung von 3 im Einfluggebiet der Versuchsfalter gelegenen amtlichen Wetterstationen (Köln, Essen, Münster) für die Zeit vom 29.9.-2O.IO. wiedergegeben. Die südwestliche Luftströmung über Mitteleuropa wird durch Wiederfunde am 1.10.bei Bonn frei­gelassener kleiner Ballons belegt. Vergleicht man nun diese Ballonwiederfunde mit den Falterrückmeldungen, so zeigt sich eine Parallelität in der Hauptflugrichtung (Abb. 4). Die Fun­dorte der drei, 74, 80 und 94 km vom Startplatz zurückgemelde­ten io-Falter liegen ebenso wie die Mehrzahl der Ballonwieder­funde in einem engem Sektor nordöstlich der Auflassorte. Wir

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