S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 27. Suppl. (Budapest, 1974)

sung durch Auasenf aktoren einhalten. Passive, z.B. windbedingte Ausbreitung betrachtete er als einen anderen biologischen Pro­zess, nämlich "dispersal". Das Zugverhalten der Wüstenheusch­recke ^Schistocerca gregaria (FORSK.)) einerseits und die Dis­tanzflüge der Aphiden andererseits wurden als Musterbeispiele für den Gegensatz zwischen aktiver Migration und passiver Aus­breitung herangezogen. Die Arbeiten von RAINE Y (1962) haben je­doch gezeigt,dass beide aktive Wanderer sind, obwohl ihre weit­reichenden Flüge unter Ausnutzung der Luftströmung vor sich ge­hen . In der Wanderinsektenforschung ist es bis heute nicht zu einer einheitlichen Betrachtungsweise der Migrationsphänomene gekom­men. Manche Forscher stellen das Einzeltier in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen, andere das Kollektiv, wieder andere die Bopulation. Eine Gruppe betrachtet die Wanderungen mehr unter ethologischen, die andere unter ökologisch-physiologischen As­pekten.Die entscheidende Frage sollte jedoch lauten: Beschränkt sich der Ortswechsel auf das Bopulationsterritorium oder führt er über dieses hinaus? Im ersten Fall haben wir es normalerwei­se mit Ortsveränderungen zu tun, die in direkter Beziehung zum Nahrungserwerb, zur Paarung oder dem Aufsuchen eines Eiablage­biotops stehen (Appetenzverhalten ). Im zweiten Fall hingegen liegt eine Verhaltenswelse vor, die unter den Begriff Wanderung einzuordnen ist - Unt°r Migration oder Wanderung wäre somit ein Ortswechsel zu verstehen, der das betreffende Individuum aus dem Wohngebiet der Bopulation hinausführt .Im englischen Sprach­gebraut wird vielfach zwischen Migration und "dispersal" un­terschieden, doch gehen die Ansichten, wie beide Begriffe zu trennen sind, auseinander. Unter "diaperaal" oder Ausbreitung verstehen wir das Sichverteilen präproduktiver Stadien über einen grösseren Raum als er während der Entwicklung eingenommen worden war (SCHWERDTFEGER , 1968). Es handelt sich dabei um eine allgemeine Erscheinung, die sich nur dort erübrigt, wo das Zu­sammenleben keine Gefahr für den Fortbestand der Population darstellt (soziallebende Arten).

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