S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 27. Suppl. (Budapest, 1974)
Die Bedeutung solcher Registrierungen wird in Zukunft wahrscheinlich noch zunehmen, weil mit dem Einsatz weiterer Wirkstoffe zu rechnen ist, die in die verschiedensten Lebensfunktionen der Insekten und anderer Organismen eingreifen. Dabei sei besonders auf die Chemosterilantien hingewiesen. Schon heute werden Stoffe, die bei Insekten als Juvenilhormone die Metamorphose blockieren,synthetisch hergestellt. Sie können nach Meinung mancher autoren(z.B. WHITE und LAMB, 1968; BENSKIN und PERRON, 1973) die herkömmlichen Insektizide ersetzen; jedoch wird betont, dass noch geprüft werden muss, ob die betreffenden Verbindungen artspezifisch wirken. Wenn das nicht der Fall ist, können durch solche Stoffe besonders empfindliche, schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten. Dieselbe Fragestellung betrifft den Einsatz von Pheromonen . Pheromone sind Exohormone, welche spezielle Kommunikationen zwischen Individuen einer Tierart vermitteln. Am bekanntesten sind die Sexual-Pheromone ,auch als Sexualduftstoffe bezeichnet, mit denen der andere Geschlechtspartner angelockt und das Begattungsverhalten ausgelöst wird. Es wurde z. B. ein synthetischer Attraktivstoff hergestellt, der für die SS des Apfelwicklers selektiv anziehend ist, und dessen Einsatz in der Schweiz sogar zur Bekämpfung von Laspeyresia pomonella geplant ist(BAGGIOLINI und GRANGES, 1972). Wenn solche synthetisch hergestellte Substanzen streng artspezifisch wirken, dann wäre mit ihnen eine Schonung der Biozönose zu erreichen, die dem Autozidverfahren durch Radiosterilisierung gleichkommt. Neben den Sexual-Pheromonen finden neuerdings die Alarm-Pheromone Beachtung. Schon seit langem ist bekannt, dass bei manchen Arten verletzte oder beunruhigte Tiere Schreck- oder RepellentStoffe abgeben, die bei Artgenossen Fluchtreaktion auslösen (DAHL, 1971). Beunruhigte oder angegriffene Aphiden scheiden solche AIarm-Pheromone aus ihren Siphonen ab . Das Sichfallenlassen der Tiere, das die Aphidologen beim Sammeln oder Experimentieren sehr lästig empfinden, wird dadurch ausgelöst. Ein solches AIarm-Phe romon ist jetzt isoliert, analysiert und syn-