S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 27/1. (Budapest, 1974)
fern sie weitere Beitrage zur Kenntnis der ungarischen Mycetophiliden-Fauna und dies muss umso mehr betont werden, weil man in der einschlägigen Literatur kaum einige Angaben über die Verbreitung der ungarischen Mycetophiliden Arten finden kann (THALHAMMER 1899, ZILAHI-SEBESS 1950). Damit lässt es sich erklären, dass die überwiegende Mehrzahl der in diesem Aufsatz aufgezählten Arten für die Fauna Ungarns neu ist. Zahlreich sind die Angaben, die bisher über die pilzfressenden Mycetophiliden der Welt mitgeteilt worden sind. Ein grosser Teil der Arbeiten (FACOZ 1924, OKADA, 1934, 1935, 1939, EISFELDER 1955, BUXTON 1960, PLOTNIKOVA 1964, 1965, BURLA BÄCHLI 1968, PLASSMAN 1971 usw.) beschäftigt sich - vorliegenden Untersuchungen ähnlich - mit Zuchtversuchen und eben deshalb lassen sich ihre Ergebnisse mit unseren vergleichen. Von der Tätigkeit obenerwähnter Autoren scheint uns vor allem diejenige, die von drei namhaften Wissenschaftlern ausgeübt wurde, eine besondere Bedeutung zu besitzen. EISFELDER gelang es über sechzig, PLOTNIKOVA fünfzig, und BUXTON vierzig verschiedenen Mycetophiliden-Arten aus wildwachsenden Pilzen aufzuziehen. Werden die von obenerwähnten Autoren angeführten Arten mit jenen verglichen, die von uns aufgezogen werden konnten, so lässt es sich feststellen, dass allein diese vier Untersuchungs serien von mehr als 100 Mycetophiliden-Arten nachweisen konnten, dass ihre Larven sich in Pilzen entwickeln. Würden diese Ergebnisse mit jenen Angaben ergänzt, die vor allem in verschiedenen systematischen Arbeiten zerstreut aufzufinden sind, so erhöhe sich die Zahl der pilzbewohnenden Mycetophiliden Arten wesentlich (WIENNERTZ 1863, JOHANNSEN 1909, EDWARDS, 1925, LANDROCK 1940, OSTROVERHOVA -STACKELBERG 1969 usw. ). Die oben schon erwähnte hohe Zahl der aus verschiedenen Pilzen aufgezogenen Arten scheint die frühere Annahme zu bestätigen, dass die Larven sämtlicher Angehörigen dieser Familie sich in Pilzen entwickeln. Die wissenschaftliche Bezeichnung der Familie bringt diesen Sachverhalt eindeutig zum Ausdruck. Die erwähnten Untersuchungen ermöglichen aber zur Zeit noch keine endgültige Beantwortung der Frage, ob das Leben dieser Flieger-Arten tatsächlich an dem Fruchtkörper der Pilze gebunden ist. Es scheint nicht völlig ausgeschlossen zu sein, dass auch solche Arten existieren, die sich auf den Pilzkörper spezialisiert haben, die Mehrzahl der Arten aber ausser dem Pilzkörper auch das Myzeliumgeflecht verzehrt und dies ist der Grund dafür, warum sich die Larven auch an solchen Stellen entwickeln können (im gefallenen Laub, unter der Rinde verschiedener Gehölze), wo nur das Myzelium wachsen kann (BUXTON, 1960). Feststeht, dass einige Arten sowohl aus moderndem Holz als auch aus den Pilzkörpern verschiedener Pilzarten aufgezogen werden konnten (WINNERT 1863, LANDROCK 1940). Mit einer überaus hohen Individuenzahl ist in unserem Untersuchungsmaterial die Art Mycetophila fungorum (PEG.) vertreten. Die Häufigkeit der Art erreicht 50.9 %. Sie kommt sozusagen in allen Pilzarten und im ganz Ungarn überall vor. Ungefähr 18 % sämtlicher aus Pilzen aufgezogenen Fliegen gehört zu dieser Art, die auf Grund der oben gesagten als eine der bedeutendsten Pilzschädlinge Ungarns betrachtet werden kann. Die an den einzelnen Fliegenarten gemachten Beobachtungen führe ich weiter unten an. In der Aufzählung werden ausser den Artnamen der gesammelten Pilze auch die Fundortangaben mitgeteilt. Die Fundortangaben beziehen sich - selbstverständlich - auch