Folia archeologica 54.

Kocsis László - Mráv Zsolt: Egy késő római sisak arcvédő lemezének töredéke Dunafalváról (Bács-Kiskun megye)

240 PROH ÁSZKA PÉ I ER BEMERKUNGEN ZUR RÖMERZEITLICHEN GESCHICHTE DER GROßSCHÜTTINSEL ODER NEUE ANGABEN ÜBER EIN IN VERGESSENHEIT GERATENES QUADISCHES GRÄBERFELD Am südwestlichen Rand der Slowakei befindet sich die Großschüttinsel, die durch den Hauptdonaustrom im Süden und die Kleindonau im Norden begrenzt ist. Seit Mitte der 1980-er Jahre brachten die archäologische Ausgrabungen wichtige An­gaben zu ihrer römerzeitlichen Geschichte. Früher kamen die kaiserzeitlichen Funde nur sporadisch vor. Erst die Freilegung der römischen Siedlung von Vámostelek (heute Velky Mecler, Slowakei) in den Jahren 1988-1992 veränderte das f rühere Bild über ihre Besiedlung. Leider das dazu gehörige Gräberfeld wurde bisher nicht lo­kalisiert und so stehen uns bloss Siedlungs- bzw. Streufunde zur Verfügung. Über ein germanisches Gräberfeld in der Großschüttinsel befinden sich Anga­ben in der Literatur. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gelangten mit dem Fundort Dunaszerdahely (heute Dunajská Streda, Slowakei) bzw. Kisudvarnok (heute Male Dvorniky, Slowakei) einzelne Funde in den Museen von Pressburg und Wien, sowie in einer Privatsammlung. Die Urnen aus dem Stadtmuseum in Pressburg veröf­fentlichte zuerst J. Eisner. Sie wurden dann mit den Stücken aus dem Naturhisto­rischen Museum zusammen von E. Beninger wieder bearbeitet. Beninger beschäftigte sich auch mit der Lokalisierung ihrer Fundstellen und wegen der chro­nologischen Unterschiede einzelner Keramiktypen nahm er an, dass sich nördlich von Dunaszerdahely neben einem frühkaiserzeitlichen Gräberfeld auch eine spät­kaiserzeitliche Siedlung befand. Später wurden weitere Artefakte aus der Samm­lung von Antal Khín veröffentlicht. Zur Klärung der Fundstelle bzw. Chronologie des Gräberfeldes kann ein Brief mit mehreren Zeichnungen beitragen. Der wurde von dem Dunaszerdahelver Apo­theker Iván László verfasst und an József Hampel geschickt. Er wird heute im Ar­chiv des Ungarischen Nationalmuseums aufbewahrt. Nach László kamen 1893 bei Erdarbeiten zahlreiche Tongefässe, Fibeln und sonstige Metallgegenstände usw. ans Tageslicht. Er sammelte die meisten Objekte zusammen und beschrieb sogar einige Gräber, welche wir so rekonstruieren können: Grab "A" - Urnengrab. Funde: a) Urne mit aufgezogenem Schulter und Kamms­tichverzierung (Abb. 4: 6), aus ihrem Rand ist ein Stück ausgebrochen, b) beschä­digte und verbogene bronzene Griffschale (Abb. 4: 7), aus ihrem Boden und Wand ist ein Stück ausgebrochen Nach dem Brief wurde die Urne durch die Griffschale bedeckt. László erwähnte bei dem Grab keine weiteren Funde. Grab "B" - Urnengrab. Funde: a) grosse bauchige gräulichbraune Urne, an deren nördlicher Seite, bei ihrem Bodenteil befand sich b) ein zweifachgebogener dünn­wandiger Kupferkessel, c) drei dreimal gebogene grosse Eisenlanzen, d) unbes­timmbare grössere Eisengegenstände. e) zwischen den Eisengegenständen war eine halbe Handvoll vom dunkelen schwefelgelben Pulver. Die Identifizierung dieser mit den gezeichneten Gegenständen ist nicht mög­lich. Grab "C" - Urnengrab. Funde: a) vei-witterte, graphitierte Urne mit runden, ge­wölbten Verzierungen, in der sich folgende Gegenstände befanden: b) ein gegosse­ner bronzener Fingerring, c) zwei Eisensplitter mit unbekanntem Zweck, d) ein Harzstück. An der nördlichen Seite der Urne befand sich e) der kleine Faltenbe­cher (Abb. 3: 4). Grab "D" - Körpergrab. N-S orientiert.

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