Folia archeologica 53.
Péter Prohászka: Egy „régi-új” keletigót női temetkezés és mellékletei Belgrád-Zimonyból (1883)
KIRCHENFORSCHUNGEN1976 BIS 2003 IN VISEGRÁD SZF.CIIENYI-STRABE 4-10 213 Die Bestimmung der Mauer. Obwohl die Ortung der im Grabungsschnitt 1 und 3, sowie im östlichen Kanalisationsgraben beobachteten Mauern der Ortung des Chors entspricht, und ungefähr mit der Richtlinie der Ostmauer auf der Zeichnung von der Széchenyi-Str. 6 übereinstimmt, kann man nicht eindeutig feststellen, ob es die Ostmauer des Kirchenschiffes ist. Auf die Westmauer der Kirche weist keine Spur hin. Das Grabungsareal auf dem Grundstück Széchenyi-Str. 8-10 erstreckte sich nach Westen nicht bis zum Punkt, wo man auf Grund der Ortung und Breite der Chorspitze mit der Westmauer hätte rechnen können. Dieser Punkt sollte ungefähr an dem Standort vor dem Kellerhals des Wohnhauses Széchenyi-Str. 8, d. h. 2-4 m weiter westlich von dem Bogen unseres nach Westen eröffneten Kanalisationsgrabens sein. Trotzdem zeigte sich im freigelegten Gebiet, im Grabungsschnitt I und 2, sowie in den Gräben vom inneren Raum keine Spur. Die Schichten waren besonders homogen. Es waren keine Gehfläche, Bauschicht oder Hinweis auf Bauobjekt zu beobachten. All diese Tatsachen weisen daraufhin, dass sich die Kirche ins Gebiet des heutigen Grundstücks Széchenyi-Str. 8-10 wahscheinlich nicht hinzog. Um es genau feststellen zu können, wäre es nötig, etwas weiter innen die westlichen Teile freizulegen. Die an der Ostseite im Grabungsschnitt 1 und im Kanalisationsgraben zum Vorschein gekommenen aufeinender senkrecht angeschlossenen Mauern unterschiedlicher Größe bilden Mauerecken. Wenn die von ihnen südlich liegende, im Grabungsschnitt 3 beobachtete Mauer unsicherer Richtung wirklich als eine SONW geortete Mauerecke bestimmt werden kann, bilden die drei Mauern eine UForm. Auch die hier wahrgenommenen Schichtverhältnisse weisen lieber auf ein Gebäudeinnere hin. Die Mauerstärke, der enge Innenraum und die Schichtverhältnisse in Betracht gezogen kann man annehmen, dass es hierum die Mauern des Turmes geht. Wenn sich die Kirche ins Gebiet des heutigen Grundstücks Széchenyi-Str. 8-10 nicht hinzog, mussten die hier freigelegten Mauern doch zut Kirche gehört haben. Darauf weisen die dort gefundenen Gräber hin. Vielleicht können wir vermuten, dass wir hier das Detail eines Turmes aufgefunden haben, der zur Kirche gehörte, aber vom Kirchengebäude getrennt stand. Die Bestimmung der Mauerreste als Teile eines Turmes wirft zwei ungelöste Fragen auf: 1/ Warum gibt es Gräber im Boden, bzw. auf der Gehfläche des Turmes 2. Welche Funktion hatte der Sockel an der SW(oder äußeren)-Seite (Stützpfeiler?). Datierung. Die im Gebiet der Széchenyi-Str. 8-10 gefundenen Mauern können auf Grund ihrer Beifunde in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts datiert werden. Die aus den bei der Gehfläche gefundenen Gräbern zum Vorschein gekommenen rot bemalten Bruchstücke und der österreichische Topfrand weisen daraufhin, dass dieser Gebäudeteil in der zweiten Hälfte, spätestens Ende des 14. Jahrhunderts sicherlich gestanden hat. Die Datierung der Kirchenmauer in der Széchenyi-Str. 4-6 stimmt damit überein. (Abb. 10) STEINMETZARBEITEN Die im König Matthias Museum verwahrte Gegenstandsgruppe derjenigen Steinmetzarbeiten, die gewiss mit dieser Kirche in Verbindung gebracht werden kann, besteht auf Grund unserer heutigen Kenntnisse lediglich aus neun Posten. Unter den Steinmetzarbeiten kommen eine Rippe, ein Sockelgesims, eine Fensterrahmung und Fragmente anderer Maueröffnungsrahmungen, ein Säulenkapitell, sowie zwei Gewölbeschlusssteine vor. Die meisten stammen von der Mitte, vom Ende des 14. Jahrhunderts. Mehrere Stücke dieses Steinmaterials zeigen eine enge Verbindung mit dem Steinmaterial der unvollendeten Anjou-