Folia archeologica 53.

Mónika Merczi: Appendix zur Studie von András Márton. Anthropolo-gische Untersuchungen an einem Kinderskelett aus dem römischen Gräberfeld Budapest - Kaszásdűlő-Raktárrét (Grab 45-1881/82)

188 PROHÁSZKA PÉTER men neben gravierter Pflanzenornametik (Ókér/Zmajevo, Esztergom), 4 2 auch Steineinlagen (Kapolcs) vor. Ahnliche Schnallen wie aus dem Grab von Zemun sind sowohl aus dem Karpatenbecken als auch aus Italien (Desena, Brescia) be­kannt. 4 3 Sie gehörten zur Tracht der wohlhabenden germanischen Frauen (Gyulavári, Dabronc-Ötvöspuszta, Zemun). 4 4 Aus Szabadbattyán gelangte 1924 zusammen mit zwei silbernen Blechfibeln eine vergleichbare Schnalle ins Museum: Der Dorn ist ebenfalls mit Enkerbungen verziert und der Schnallenkörper durch gepunzte Ornamentik umgerahmt. 4 5 Die Schnalle aus dem Grab von Dabronc-Ötvöspuszta gehört ebenfalls zu diesem Typ, aber bei ihr halten vier grosse konische Nägel die zwei Bleche des Beschlags zusammen. Im Gegensatz zum Szabadbattyáner (1924) Exemplar ist der Körper hier durch graviertes Schnurmuster umrahmt und der Schnallendorn endet in einem stili­sierten Tierkopf. 4 6 Beinahe identisch mit der Zemuner Schnalle ist das Exemplar aus dem Frauengrab, das 1868 ebenfalls in Zemun, aber in der Fundstelle „Gradski Park" entdeckt wurde. 4 7 Bei ihr sind Beschlagform, Nägel und der ovale Bügel identisch, aber der Dorn endet in stilisierten Vogelaugen. 4 8 Die Länge dieser Schnalle ist 9,7 cm, die Breite des Ringes 4,5 cm und des Körpers 3,8 cm. 49 Sie ist etwas größer als das 1883 gefundene Exemplar. Diese Schnalle kann man aufgrund anderen Beigaben - tonnenförmige Goldperlen und mit geometrischen Motiven kerbschnittverzierte Fibeln - in die Mitte, zweite Hälfte des 5. ] ahrhunderts datieren. 5 0 Man kann das Zemuner Frauengrab, das neben der Donau in 1883 freigelegt wurde, also aufgrund seiner Beigaben und der Bestattungssitte in das dritte Viertel des 5. Jahrhunderts datieren. Polyederohrringe erscheinen zwar schon im zweiten Drittel des 5. Jahrhunderts, aber die tonnenförmigen Goldperlen und die Silberschnalle sind charakteristische Beigaben aus Frauengräbern, die in die Zeit nach der Zerschlagung des Attila-Reiches datieren. Die beste Paralelle zur Silberschnalle kam aus dem Zemuner Grab bei Gradski Park zum Vorschein, das in die Zeit 450/460-480/490 datiert wurde. 5 1 Die bestattete Person wurde aufgrund der chronologischen Stellung der Beigaben und der schriftlichen Quellen als Ostgotin identifiziert. Der mittlere und östliche "Feil Transdanubiens gelangte nach dem Schlacht am Nedao (454) bis 473 unter ostgotische Herrschaft. 5 2 Über das ostgotischen Siedlungsgebiet hat Jordanes folgendes berichtet: 5 3 „Die Ostrogothen [wohnten] in Pannonién unter dem König Walamir und seinen Prüdem Thiudimer und Vidimer, wenn auch örtlich getrennt, so doch einige im Sinn - es saß näm­lich Walamir zwischen den Flüssen Scarniunga und Aqua Nigra, Tliiudimer am See Pelsois. Widimer zwischen den beiden anderen." So siedelte mit seinem Volk Walamir in Szerémség (zwischen den Flößen Scarniunga und Aqua Nigra), Thiudimer am Plattensee (lacus Pelso) und Vidimer zwischen den beiden (auf dem Gebiet des Komitats Tolna und Baranya) an. 5 4 Zemun und seine Umgebung lagen allerdings auf dem Gebiet Pannónia II, allerdings in der südöstlichen Ecke der Provinz. So 4 2 B IERBRAUER 1975, 129. « G ÖTZE 1907, 28-29; B IERBRAUER 1975, 127-128. 4 1 BIERBRAUER 1975, 128-129. Zu den Schnallen aus dem Karpatenbecken s.:Kiss 1980, 118, Abb. 4 « Kiss 1980, 106, 128, 1-3. -IFI B IERBRAUER 1975, 60; SÁGI 1984, 84; T EJRAL 1997, 346. B RUNSMID 1905, 213-215. B RUNSMID 1905, 214, SL. 33. B RUNSMID 1905, 214, SL. 33.; DIMITRIJEVIÓ-KOVACEVIC-VINSKI 1962, 103. 5 0 B IERBRAUER 1975, 105; B IERBRAUER 1991, 555. 3I B RUNSMID 1905, 213-215. 7, 2 JORDANES, GETICA 264 JORDANES, GETICA 268. JORDANES, GETICA 268.

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