Folia archeologica 51.
Oravecz Hargita: Tipológiai és használatinyom-vizsgálatok újkőkori csiszolt kőszerszámokon. (Tápé-Lebő, Alsóhalom kőszerszámainak újraértékelése)
56 TIBOR KKMK.NCZEI In der kompletten Trensengarnitur fehlen ein Röhrchen, welches zum Kopfgestell gehörte, und ein zum Zügelring gehöriges Röhrchen mit Öse. Die Röhrchen, das Trensenmundstück, die hornförmigen Knebelenden wurden Einzelweise ausgegossen, und dann wurden die einzelnen Teile mit Ringen zusammengefasst. Die Ringe hatten ursprünglich offene Enden, aber sie wurden zusammengelötet, die Lötungsnaht wurde gründlich glatt geschliffen. Die Trensengarnitur war schon gebraucht, als sie dem Grab beigegeben wurde. Davon zeugen die recht sichtbaren Abwetzungsspuren auf den Ringen. Was die Beschädigungen und Mängel der Tüllenaufsätze betrifft, kann man nicht feststellen, wann diese entstanden. Laut der Publikation von Sándor Gallus veröffentlichte E. Chantre 1886 die Zeichnung der oben beschriebenen Bronzetrense. Der letztere gab Klein-Glein (Steiermark) als Fundort und das Museum von Graz als Aufbewahrungsort an (Abb. 3, 7) : i Sándor Gallus hielt diese Fundortbestimmung für falsch, korrigierte sie, und gab Ungarn als Fundort an. Wenn wir aber die oben erörterte, im Ungarischen Nationalmuseum verwahrte Trense mit von F. Chantre veröffentlichter Zeichnung vergleichen, können wir wichtige Abweichungen bemerken. Auf der Zeichnung sind die hornförmigen Aufsätze direkt mit den Zügelringen, und nicht mit den Röhrchen verbunden. Es ist einfach unmöglich, class die Trense seit 1886 auseinandergelegt, dann anders wieder zusammengestellt worden wäre, da die Ringe ganz geschlossen sind. Die hornförmigen Knebelenden haben die Ose in der Mitte, während auf der Zeichnung Endösen zu sehen sind. Für die Unterschiede können zwei Erklärungen gegeben werden: die 1886 publizierte Zeichnung ist entweder falsch, oder die Zeichnung stellt eine andere Trense dar, nicht aber das von Sándor Gallus publizierte Stück. Für und gegen die Ungenauigkeit der Zeichnung von E. Chantre, d. h. für bzw. gegen die Identität der dargestellten und der im Ungarischen Nationalmuseum verwahrte Trensen können mehrere Angaben als Argumente angeführt werden. Das Nationalmuseum erhielt die Trense von dem Museum in Graz, wo die Zeichnung vor 1886 verfertigt worden war. Der Angabe des Depositenbuches der Archäologischen Abteilung nach wurde dieses Objekt als Fundstück ungarischer Herkunft im Jahre 1931 vom Landesmuseum Joanneum, Graz in Depot gegeben. Leider gingen die Akten vom Jahr 1931 - darunter auch der Depositenvertrag im Archiv der Generaldirektion des Nationalmuseums während des Weltkrieges zunichte. Die Information über die ungarische Herkunft des erörterten Trensefundes stammt also nicht von Sándor Gallus, sondern vom Museum in Graz. Es besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit, dass die Publikation von E. Chantre 1931 im Museum von Graz nicht bekannt war. Es gibt aber keine Erklärung dafür, warum das vor 1886 als Fundort der Trense angegebene KleinGlein geändert und Ungarn als Herkunftsort bestimmt wurden. Es gibt aber neben der vor 1886 verfertigten Zeichnung auch einen anderen Beweis dafür, dass in dem einen der Hügelgräber von Kleinklein im Sulmtal auch eine solche Bronzetrense gefunden wurde, und zwar ein Röhrchen mit einem Ring am Ende, welche auch unter den erörterten Fundstücken aufzufinden sind (Abb. 3, 2). Dieses Röhrchen kam 1861 aus dem Tumulus 1 des Hartnermichelkogels zum Vorschein, die Zeichnung davon wurde von C. Dobiat auf Grund der Handschrift von Fr. Pichler veröffentlicht. 4 Über die Ausgrabung des Hügels berichtete W. Schmid die Folgenden: „Im Sommer 1861 wurde der Tumulus 1 von Michael s Chantre 1886, 88. Abb. 89. * Dobiat 1980, Taf. Al, 11.