Folia archeologica 48.

Endre Tóth: A magyar koronázási jogar

DAS UNGARISCHE KRÓNUNGSZEFI ER 129 Verfahren findet sich auf deutschen Goldschmiedearbeiten und Fibeln aus dem 10.-11. Jahrhundert. 6 8 Auch die Charakteristik weist auf die Goldschmiedekunst im deutschen Kaiserreich hin. 6 9 Ich kann der Meinung von Eva Kovács nicht folgen, die - obwohl sie sich darauf beruft, daß Filigran an sich schwer datierbar ist - den Versuch unternommen hat, eine Fundgruppe um das Zepter und die ähnlich verzierten Gegenstände aus dem Székesfehérvárer Grab (oder Gräber) zu sammeln. 7 0 Diese Beobachtungen sind nämlich für eine Datierung ohne Gewicht. Ganz umsonst ist Arnold Ipolyi auf die Verwandtschaft der Filigrane des Zepters und cler corona latina aufmerksam geworden: Die Ähnlichkeit ist nicht mehr als die identische Technik. Und die "Herzpalmetten" des Krönungsmantels am Kragensaum aus clem 12. Jahrhundert kann man überhaupt nicht mit den Herzpalmetten des Zepters vergleichen, so groß ist ihr Unterschied. Ebensowenig haben wir einen Grund, die Herzpalmetten des Zepters mit den ungarischen Goldschmiedegegenständen zu verbinden, auf denen Herzpalmetten vorkommen. Würden wir dies tun, dann müßten wir auch eine Verwandtschaft zwischen den Herzpalmetten an den halbkugeligen Unterseiten der aus verschiedenen Zeiten stammenden ungarischen Ohrgehänge mit den ebenfalls auf der Halbkugelfläche sitzenden Herzpalmetten der ein halbes Jahrtausend früheren Korbanhänger annehmen. Die Herzpalmetten finden sich im übrigen außer vielen weiteren Vorkommen aus dem 10.-11. Jahrhundert auch auf den goldenen Kugelkopfnadeln des Mainzer Schatzes der Kaiserin Gisela­Agnes (Mitte 11. Jh. 7 1 ). Die Bänder, che das untere und obere Goldblech der Kugel verbinden, sind oben an das Blech angelötet, unten dagegen mit Scharnieren befestigt. An beiden Stellen konnten sie des Kristalles wegen nicht gelötet werden. Auf das eine Blech konnten die Bänder aufgelötet werden, aber am anderen konnten sie erst bef estigt werden, wenn der Kristall schon eingefaßt war, und da konnte nicht mehr gelötet werden. Das dreiteilige Scharnier war damals eine schon viele Jahrhunderte alte Erfindung: Der mittlere Teil wurde an das untere Einfassungsblech gelötet, die beiden äußeren an die Bänder. Die Oberfläche der Scharnierröhrchen sind wegen der sicheren Versteifung mit Rippen bearbeitet. Sowohl die Scharnierlösung als auch die gerippte Oberfläche cler Röhrchen sind am unteren Rand und an den Ansatzsteílen cler Bleche cler Wiener Krone gut zu beobachten 7 2 : Die von der Krone herabhängenden, heute fehlenden Pendilien wurden auf dieselbe Weise befestigt. Die Herstellungszeit der Krone ist zwar umstritten, sie entstand aber auf jeden Fall am Ende des 10. oder in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts, in der Herrschaftszeit Konrads II. 7 3 Eine ähnliche gerippte Scharnierlösung findet sich 6 8 Scheibenfibel aus dem mittleren Rheinland, Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, Inv.­Nr. 1927.101, um 1000. 6 9 Vorkommen: Fibel, Niedersachsen, aus einem mit Münzen datierten Schatzfund 983-1002. Kat. Mainz 1992, 435, Nr. 1. Auf einer kegelförmigen Goldfibel, Hamburg, frühes 11. Jh., Kat. Mainz 1992, 161, Nr. 11; goldenes Halbmond-Ohrgehänge, Fo. Petegem/Schelde, Belgien, 1. Viertel 11. Jh., Kat. Mainz 1992, 438, Nr. 12; kegelförmige Goldfibel, London, British Museum, frühes 11. Jh., Kat. Mainz 1992, 162, Nr. 12; pyramidenförmige Goldfibel, London, British Museum, frühes 11. Jh., Kat. Mainz 1992, 162, Nr. 13: die letzten drei hält M. Schulze-Dörrlamm für mediterrane Erzeugnisse (1991b, 34) im Gegensatz zu Westermann-Angerhausen, H. (Ottonischer Fibelschmuck, neue Funde und Überlegungen, Jewellery Studies 1, 1983-84, 25), der auf eine Herkunft aus der Mainzer Umgebung schließt. 7 0 Kovács 1999, 167. 7 1 Schulze-Dörrlamm 1991b, 88, Abb. 75. 7 2 Schulze-Dörrlamm 1991a, Taf. 1-10. 7 3 Schulze-Dörrlamm 1991a.

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