Folia archeologica 44.
Oravecz Hargita: Dévaványa - Atyaszeg
FRÜHF.ISENZEITLICHF. TRENSEN FUNDE VOM SOMLÓBERG 91 Aus der Analyse der vom Somlóberg und seiner Umgebung zum Vorschein gekommenen Funde läßt sich die Schlußfolgerung daraufziehen, daß die bronzenen und eisernen Trensen, Riemenverteiler aus der Anfangsperiode der Ausgestaltung des Pferdegeschirrs von Hallstatt-Typ stammen. Ihr Fundgebiet das mittlere Transdanubien war mit jener Gegend benachbart, die das eine Zentrum der Erzeugung und des Gebrauches des späturnenfelderzeitlichen Pferdegeschirrs war. Die im Raum des Somlóberges gelebte Bevölkerung dürfte clie Erzeugung der verschiedenen Trensen, Riemenverteiler und den Brauch ihrer Unterbringung im Grab übernommen haben. Die für die Späturnenfelderzeit charakteristischen Gegenstandsformen wurden von den Werkstätten der Hallstattkultur umgeändert, modifiziert, jedoch waren auch solche Gegenstandstypen vorhanden, an welchen kaum etwas geändert wurde. Das Pferdegeschirr neuen Typs dürfte vom mittleren Transdanubien in die Gebiete der südalpinen, mitteleuropäischen Hallstattkultur gelangt sein, das dann auch von den dortigen Werkstätten hergestellt wurde. Das eine Zentrum der transdanubischen Gestaltung der Hallstattkultur war Westtransdanubien, wo das Hügelgräberfeld von Sopron-Burgstall in der ausgehenden Späturnenfelderzeit entstanden ist. Der Raum vom Somlóberg zeigte eine ähnliche Lage, die Kultur der dort gelebten späturnenfelderzeitlichen Population bildete sich auf die Wirkung der mit der Bevölkerung Osttransdanubiens und des Donau-Theiß-Zwischenstromlandes aufrechterhaltenen Beziehungen um. Dies zeigte sich nicht nur in der Übernahme der einzelnen Metallgegenstandstypen, sondern auch der Bestattungsriten, der Körperbestattung, sowie des Ritus durch Unterbringung von Pferdegeschirr und Waffen im Grab. Das Alter der transdanubaischen Bestattungen aus der Frühhallstattzeit wird von der Forschung nicht eindeutig beurteilt. Erzsébet Patek datierte die ältesten Gräber von Sopron-Burgstall auf die Periode Ha B t, während die ältesten Bestattungen im Raum des Somlóberges - laut ihr - aus der Mitte der Periode Ha С stammen. 7 6 Laut B. Terzan ist die Zeit des Tumulus 81/1978 von Sopron-Burgstall sowie der Funde von Jánosháza und Kakasd die zweite Hälfte des 8. Jh. v. Chr., sodann gehören das erste und zweite Grab von Doba in die unmittelbar ihnen folgende Phase Ha C r Sie bestimmte hingegen die Zeit der fünften Bestattung von Vaszar und die erste von Somlóvásárhely, sowie von mehreren anderen transdanubischen Hügelbestattungen auf die Periode Ha C.,. 7 7 Über die chronologische Reihenfolge der transdanubischen Bestattungen bildete S. Stegmann-Rajtár eine andere Vorstellung aus. Sie war der Meinung, daß den Beginn der Entwicklung der Hallstattkultur im 8. Jh. v. Chr. aul3er den frünen Hügelbestattungen von Sopron-Burgstall die Gräber von Pécs-Jakabhegy repräsentieren, sodann folgen ihnen chronologisch der erste und fünfte Tumulus von Vaszar. Die Mehrheit der übrigen transdanubischen Hügelgräber datierte er auf die Periode Ha C,. 7 8 Die aus dem Räum des Somlóberges stammenden Funde lassen von den vorher gesagten, etwas abweichende Schlußfolgerungen zu. Demnach schließen sich dem späturnenfelderzeitlichen Pferdegeschirr und Waffenfunde Osttransdanubiens (Pécs-Jakabhegy, Kakasd, Dinnyés, Dunakömlőd usw.) chronologisch unmittelbar die auf dem Somlóberg und in Somlószőlős-Sédvíz zutage geförderten Funde an. Unter diesen finden sich solche Gegenstände, die ™ Patek 1993, 141 7 7 Terzan 1990, 162ff. 7 8 Stegmann-Rajtár 1992a, 16111"