Folia archeologica 43.

Domboróczki László: A németlipcsei (Partizanska L'upca) bronzlelet

PFEILSPITZEN VON FRÜH-SKYTHENTYP 93 sótelekes mit dem Denkmalmaterial frühskythischen Typs der Waldsteppenzone eine enge Verwandtschaft. Daraus können wir darauf schließen, daß eine Volks­gruppe wahrscheinlich aus jener Gegend gekommen ist, die Gegenstände skythi­schen Typs mit sich gebracht hat. Der Gebrauch solcher Gegenstände von der Mitte des 7. Jh. v. Chr. war bereits allgemein, jedoch können ihre ältesten Stücke auf die frühere Periode von Spät-Zabotin-Novocerkassk datiert werden. Dies bedeutet so­viel, daß sich die Gegenstände skythischen Typs im Laufe des 7. Jh. v. Chr. auch schon in der Theißgegend verbreitet haben dürften. Zu diesen gehören auch die erör­terten zwei- und dreischneidigen bronzenen Pfeilspitzen mit langer Tülle. Diese wa­ren dort bis zur Wendezeit des 7/6. Jh. v. Chr. charakteristische Waffen und erst nachher wurden sie von den Pfeilspitzen abgelöst, die für die mittlere Skythenzeit kennzeichnend sind. Zur Bestimmung des Zeitpunktes, als die zum jüngeren Typ gehörenden, drei­schneidigen bronzenen Preilspitzen mit kurzer Tülle erschienen sind, geben in Ost­ungarn die Funde des Gräberfeldes von Csanytelek die Möglichkeit. In Grab 191 kam neben zwei solchen Pfeilspitzen auch eine für die Töpferei der mitteldanu­bischen Hallstatt-Kultur charakteristische Urne mit Rillenverzierung zum Vor­schein. 5 3 Eine gute Parallele hierfür ist uns unter den Funden aus dem Hauses 15 der befestigten Siedlung von Smolenice/Szomolány bekannt. 5 4 Im Fundmaterial dessel­ben Hauses waren auch zum frühen Typ gehörende, dreischneidige bronzene Pfeils­pitzen mit langer Tülle und Kahnfibeln. 5 Ähnliche Kahnfibel kam auch aus Grab 208 des Gräberfeldes von Csanytelek zum Vorschein. 5 6 Ihr Alter können wir auf das ausgehende 7. und den Beginn des 6. Jh. v. Chr. setzen. Das erwähnte Grab 191 von Csanytelek enthielt außer den Pfeilspitzen und der zum Hallstatt-Typ gehörenden Urne auch noch zwei scheibengedrehte, kleine Töpfe, sowei ein großes ltrugförmiges Gefäß. 5 7 Der Boden eines scheibengedrehten kleinen Topfes wurde auch neben der Kahnfibel des Grabes 208 gefunden. 5 8 Dafür, daß man aie Herstellungstechnik auf der Töpferscheibe im Alföld schon so früh angewendet hätte, war uns bisher noch keine so zuverläßliche Angabe bekannt. Dies stimmt aber mit der Zeit der die älteste scheibengedrehte Keramik der Mittleren Dnestrgegend enthaltenden Funden, mit der zweiten Hälfte bzw. dem Ende des 7. Jh. v. Chr. völlig überein. 5 9 Auf Grund des Grabes 191 von Csanytelek kann also auch der Zeitpunkt auf die Periode gesetzt werden, als die dreischneidigen skythischen Pfeilspitzen mit kurzer Tülle in das Kar­patenbecken gelangt sind. Zu dieser Zeit wurden auch noch die früheren, zum sky­thischen Typ gehörenden Pfeilspitzen mit kurzer Tülle gebraucht, wie dies die Funde von Smolenice/Szomolány beweisen, unter welchen beide Formen gemein­sam vorkommen. 6 0 Im Laufe des 6. Jh. v. Chr. hörte dann die gemeinsame Benut­zung beider Formen auf, es wurden von da an ausschließlich die Typen mit kurzer Tülle erzeugt. Es kommen zwar unter den Funden der aus diesem Zeitalter stammen­5 3 Gatintha 1986, 329. Taf. 3, 3.6. 5 4 M. Dusek/S. Dusek 1984, Taf. 107, 4. 5 5 a.a.O. 291, Taf. 104, 11-16. 5 6 Gatintha 1986, 331. Taf. 5, 3. 5 7 a.a.O. Taf. 3,4.5.7. 5 8 a.a.O. Taf. 5,3; 74. 5 9 Smirnova 1989,29. 6 0 M. Dusek/S. Dusek 1984, 219. Taf. 32, 18.32; 222. Taf. 35, 21.

Next

/
Thumbnails
Contents