Folia archeologica 43.

Mesterházy Károly: Az ún. tokaji kincs revíziója

Az ÚN. TOKAJI KINCS REVÍZIÓJA 241 zen verziert, denen sich auch je eine zweiseitige Weintraube anschließt. Diese „Trau­be" wurde aus schon vorher gegossenen Perlenkränzen und Filigran-, oder Perlen­drahtringen zusammengestellt. In der Ukraine und in Ungarn kommt auch die aus gepreßtem Silberblech erzeugte „Weintraube" häufig vor, an der eine Granulation zu sehen ist. Nach byzantinischen Vorbildern tauchen im Gebiet der Ukraine diese Ohrgehänge auf und auch zu den Ungarn gelangen sie durch den Handel. Dies zei­gen die ungarischen Fundorte an der Theiß an. In je einem Gräberfeld kommen sie gewöhnlich bloß in je einem Grab vor, deshalb können die 13 Ohrgehänge aus einem Schatzfund stammen. Diese Ohrgehänge bilden den Kern des Tokajer Schatzes. Zu diesem Schatz dürften auch noch die in den Hacksilberfunden üblichen, fragmentier­ten Silbergegenstände, kleine Silberstange, zu Ohrgehängen aplizierte Anhänger mit Blechkugel, vielleicht die Fragmente des Armringes angehört haben, ein Teil derer bereits verlorenging. 3. Die ungarischen Grabfunde. Sie gehörten nicht zu dem „Tokajer Schatz". In Ungarn gibt es nur einen solchen „Schatzfund", in dem Gewandzierden und Pferde­geschirrbeschläge in einer Schale verborgen worden sind. Dieser Schatz besteht ins­gesamt aus 11 St. (Gégény). Deshalb ist die Zugehörigkeit der Kaftanbeschläge zum Tokajer Schatz, deren Großteil die landnahmezeitlichen Gewandzierden bilden un­wahrscheinlich. Anderseits ermahnt die Verbreitung dieser Kaftanbeschläge in Un­garn darauf, daß sie vielleicht gar nicht aus der Gegend von Tokaj stammen, da sie in NO-Ungarn ja nur einen Fundort haben: Buj. 4. Byzantinische Gegenstände. Das Alter der Gewichte (3 St.) ist unsicher, so ist ihre Zugehörigkeit zum Schatz problematisch. Von den insgesamt 11 goldenen Solidi sind 10 umschnitten. Die letzteren sind die Münzen von Romanos II. und Konstanti­nos Porphyrogennetos VII. Der eine unversehrte Solidus ist die Münze von Roma­nos Lakapenos I. und Christophoros. In dem auch ungarische Münze enthaltenden Schatz von Nagyharsány waren derei ähnlich umschnittene Solidi, ein Solidus kam in der Gegend des Mátragebirges (Gyöngyöspata) zum Vorschein und ein Exemplar stammt aus Böhmen (Libice). Sämtliche Münzen stammen aus der Mitte des 10. Jh. Das Umschneiden wurde sorgfältig durchgeführt, das Christushaupt ist unversehrt geblieben. Theoretisch könnten diese Solidi zum „Tokajer Schatz" gehören, obwohl solche Exemplare in den Hacksilber enthaltenden Funden in viel geringerer Menge angetroffen werden können. 5. Urzeitliche Gegenstände, Goldreifen. Sie dürften nicht zum Schatz gehört haben. Auch die gegossene Nachahmung eines aus vier Fäden gedrehten Halsringes kommt „im Schatz" vor, jedoch aus Bronze. Dieser Typ fehlt auch aus dem Kreise der landnahmezeitlichen Funde und der Schätze aus Hacksilber. Auf diese Weise kann dieses Stück ein urzeitlicher (bronzezeitlicher) Fund sein. 6. Schläfenringe mit S-Endung. Ihr Typ ist für die zweite Hälfte des 11. Jh. bzw. für sein Ende charakteristisch: sie sind verhältnismäßig groß, dick und ihr Ende ist nicht breit, jedoch gerippt. Dieser Typ ist im Friedhof von Majs mit der Münze des Königs Ladislaus I. (d. Heilige, 1077-95) datiert. Im „Tokajer Schatz" können - nicht zueinandergehörende - Gegenstände meh­rerer Perioden vorgefunden werden. Die Gegenstände wurden an Hampel in der Hoffnung eines größeren Nutzens als ein geschlossener Schatzfund vom Verkäufer angebracht und da hatte er auch Erfolg. Der „Tokajer Schatz" enthält aber auch zwei echte Schätze. Einen selbständigen Fund bildet die Gruppe der großen balkanischen Ohrgehänge, die vielleicht gar nicht aus Ungarn stammt, ebenso wie der Fund von

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