Folia archeologica 43.

Tóth Endre: Későrómai sír Tihanyból. (A lemezből készült hagymafejes fibulák tipológiájához)

FOLIA ARCHAEOLOGICA XLIII. 1994. BUDAPEST LANDNAHMEZEITLICHE KER В I N S С H RI FT AUS DEM GRÄBERFELD VON H О M О К M É G Y-H A L OM IN DER UMGEBUNG VON KALOCSA (Vorbericht) István DIENES Wie ich höre, wird es herumgemunkelt, von Kollegen mir auch klipp und klar mit neckischem Nachdruck, durch einige Freunde sogar spöttisch ins Gesicht gesagt: es ist bei mir schon gewiß ein Zeichen der Senilität, daß ich mich auf einmal mit der Kerbschrift zu befassen beginne. Bissige Bemerkungen zielen darauf hin, daß auch schon mein guter Vetter Dezső Csallány, gesegneten Angedenkens (dessen Stuhl ich obendrein als Museumdirektor in Nyíregyháza eine Zeit lang auch innegehabt habe) sich im letzten Lauf seiner Lebensbahn rast vollkommen dem Bann der Kerbschrift hingegeben hat. Ich kann es kaum ableugnen, daß ich meine besten Jahre schon hin­ter mir habe, doch muß ich meine Bekannten aus ihren Neckereien ernüchtern: diese meine Themenwahl hat mit meinen gründlich zunehmenden Lebensjahren nichts zu tun. Aus meiner vorliegenden Abhandlung wird es sich ergeben, daß im Grunde ge­nommen nicht ich derjenige war, der das Thema ausgewählt hat, sondern das Thema selbst hat mich, den 35 jährigen jungen Mann noch im Jahre 1964 überwältigt. Den weiter unten zu erörternden wichtigen Fund testierte der Zufall einfach auf mich, und noch dazu im Mittag meines Lebens, mit einem Wort: als ich im selben Alter war, wie seinerzeit Géza Nagy, der größte Archäologenvorläufer, der — 1855 gebo­ren - ebenfalls als 35 jähriger, im Jahre 1890 als erster die enge Verbindung der Szék­lerkerbschrift mit den türkischen Inschriften der Orhon-Gegend in Anregung brachte. Für meine Person kann ich mit derart genialen Neuigkeiten, treffsicheren Aperçus nicht dienen und sollte mich vielleicht auch schämen, daß mein Bericht mit beträchtlicher Verzögerung an die Reihe gekommen ist, jedoch - wie es sich heraus­stellen wird - mußte ich hoffnungslos scheinende Ermittlungen anstellen, um einen jeden Zweifel zu heben und auch für diejenigen, die von unserer Sparte fern stehen, die Authentizität dieses frühen Fundes beweisen zu können. Im Falle meines be­scheidenen Beitrages handelt es sich nicht um etwas wenigeres, als nur darum, daß dieser Text, oder zumindest diese Zeichenreihe eine Lücke von mehr als halbem Jahrtausend überbrücken soll. Denken wir nur daran: die ältesten epigraphischen Denkmäler der Széklerkerbschrift stammen aus dem 15. Jh., ich selbst habe aber eine landnahmezeitliche Kerbinschrift, also aus dem 10. Jh. im Besitz und zwar eine sol-

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