Folia archeologica 41.
Kemenczei Tibor: A sarkadi bronz szobrocska
A SARKADI BRONZ SZOBROCSKA 41 Einzelnen Forschern nach dürfte die Sitte der Erzeugung von bronzenen Menschenstatuetten aus Vorderasien, aus dem Raum des Kaukasus auch ganz bis Nordeuropa vorgedrungen sein. 2 0 Diese Voraussetzung können auch jene Funde von „kimmerischem" Stil unterstützen, die nördlich vom Karpatenbecken 2 1 und im Karpatenbecken 2 2 selbst zum Vorschein gekommen sind. Wir kennen auch aus Nord- und Mittelitalien solche aus dem 7—6. Jh. stammende bronzene Menschenstatuetten, die mit an die Brust, an die Taille gesetzten Händen geformt worden sind. 2 3 Die Figur von Sarkad steht aber aufgrund ihres Stils den ähnlichen Produkten der vorderasiatisch-kaukasischen Werkstätten näher, so dürfte sie nach ihrem Muster erzeugt worden sein. Die Produkte der im Transkaukasus und im Kaukasus tätigen Metallwerkstätten gelangten auch in die Dnjepr-, 2 4 und Dnjestrgegend, 2 5 sowie auch nach Siebenbürgen und in das Theiß-Donaubecken. 26-2 7 Zu diesen dürfte auch die Statuette von Sarkad oder ihr Vorbild gehört haben. Vom ungarischen Alföld kam noch eine mit auf die Taille gesetzten Händen geformte Bronzestatuette ans Tageslicht. Diese wurde laut der Beschreibung von Lajos Márton vor 1910 in Tápiófarmos (heute Farmos, Komitat Pest) auf einer solchen Hügellehne gefunden, wo man auch auf keltische Grabfunde gestoßen ist. 2 8 Das Nationalmuseum erhielt 1913 diese Bronzestatuette als Geschenk, mit Teilen einer keltischen bronzenen Gürtelkette, dem Fragment eines Hohlbuckelringes aus Bronze und mit zwei verzierten Bronzeblechstücken zusammen (Abb. 3). 2 9 Mit Ausnahme der Statuette ist ein jeder Gegenstand vom Brand beschädigt, d. h. sie dürften aus Brandgräbern zum Vorschein gekommen sein. Dafür liegen uns keine Angaben vor, wonach alldiese Funde zu einer Bestattung gehört hätten. Einen Teil der Gürtelkette führten I. Hunyady und J. Filip noch auf einem Bild vor, 3 0 die Statuette selbst wurde aber nur von I. Szántó mit Angabe eines falschen Fundortes („Tápiószomos") erwähnt. 31 Die Mehrheit der Funde ging verloren, bloß die zwei Bronzeblechfragmente liegen in der Prähistorischen Sammlung vor. Es blieb hingegen ein 18x24 cm großes, altes Glasnegativ erhalten und so wird im vorliegenden Aufsatz die von dem Foto gemachte Zeichnung vorgeführt. Dem Exemplar von Tápiófarmos ähnliche, mit Tierkopf verzierte Bronzegürtel wurden von der keltischen Metallkunst zur mittleren Periode der La Téne-Zeit erzeugt. 32-3 3 Bronzestatuette kann im keltischen Fundmaterial des Karpatenbeckens nur in einem Exemplar vorgefunden werden. Dieses Stück kam in Kisbégány/Malaja Began zum Vorschein. 3 4 Bronzene Menschenfiguren mit auf die Taille gesetzter Hand sind uns von den keltischen Funden Mitteleuropas noch aus dem Oppidum von Stradovice (Böhmen) 3 5 und aus dem österreichischen Gutenberg-Balzers 3 6 bekannt. Auch aus der Zeit der Hallstattkultur gibt es eine ähnlich geformte Bronzestatuette, die in der Slowakei, in der Gegend von Nyitra/Nitra zutage gefördert wurde. 3 7 Ebenfalls in das Denkmalmaterial der Hallstattkultur gehören die in Frög (Österreich) gefundenen Bleistatuetten von solcher Form. 3 8 Die aufgezählten Parallelen bieten keinen eindeutigen Beweis dafür, daß die Bronzestatuette von Tápiófarmos zu den Denkmälern der keltischen Kleinplastik gehört. Davon kann allein das zeugen, daß sie vermutlich auf dem Gelände eines keltischen Gräberfeldes ans Tageslicht gekommen ist. Obwohl die Handhaltung der Figur der Statuette von Sarkad ähnelt, können wir die zwei