Folia archeologica 38.
Bíróné Sey Katalin: A pécsváradi éremlelet
FOLIA ARCHAEOLOGICA XXXVIII. 1987. BUDAPEST ÜBER EIN INSIGNE DES GEPIDEN KÖNIGS О M H A R U S VON APAHIDA (SIEBENBÜRGEN)* ATTILA KISS 1. Einleitung Vor der archäologischen Forschung häuft sich selbst im Falle der authentisch, mit fachkundigen Methoden erschlossenen, an Funden reichen Gräber eine ganze Reihe der Lösung harrender Aufgaben. Diese Aufgabe wird im Zusammenhang mit den Funden von Gräbern, die der zeitgenössischen oder neuzeitlichen Störung, Ausplünderung zum Opfer gefallen sind bzw. nicht fachgemäß erschlossen wurden, noch komplizierter. Dies trifft auch dem Omharus-Grab von Apahida zu, wo günstigere Fundumstände, z. B. die Feststellung des genaueren Lage der Gegenstände die Bestimmung ihrer Funktion erleichtern hätte können. •Schon nach Abschluß meiner Studie ist die Meinung von I. Bona erschienen: (26. XI. 1986): „Auf dem zweiten Ring kann unter einem kleinen Kreuz der Name OMHARIVS gelesen werden, wo die Buchstaben RI ligiert sind. Auf dem dritten, der ein Siegelring war, ist ein Kreuz und ein Monogramm zu sehen. Aus der vermutlich griechischen Spiegelschrift können gleicherweise die Namen OMARIVS oder AVD-OMARIVÉ entziffert werden, es ist überhaupt nicht überraschend, daß es sich um den auf dem zweiten Ring lesbaren gleichen Namen handelt. Eine gepidische historische Persönlichkeit von solchem Namen wird von den auf uns gebliebenen Quellen nicht erwähnt. Die zweite Hälfte des Namens kann in korrekter Weise aus dem gotischen Wort harjaz (= ,Heer') ausgelegt werden. Da das Monogramm auch die Auflösungsmöglichkeit Audomharius zuläßt, erhalten wir eine fehlerlose ostgermanische Namensform: Audomharjaz, lateinisch (Aud) Omharius, mit der Bedeutung der ,Herr des Heeres', das ,Heil des Heres'. Diesen Namen dürfte nur einer der Gepidenkönige geführt haben (vgl. mit den Namen Ardariks, der ,König der Ackerländer' oder Gunderith/Gunderiks, der ,König der Krieger'). Daß er König war, unterstützt auch der Name des fränkischen Königs Chlotarius = Lothar und des alamanischcn Königs Hariobaudes, der erste im Sinne von ,Ruhm des Heeres', der letzte als ,Heerenbesieger' " (Bona 1986 147). In meinen Text benutze ich unter Akzeptierung der Möglichkeit *Audomharjaz oder *(Aud)Omharius die traditionelle Namensform Omharus. (Nb. das gotische Wort ,harjaz' d. h. Heer ist richtig: barjis, vgl. Hutterer 1973, 34, 252; Hutterer 1986, 229, 414).