Folia archeologica 38.
Patay Pál: A Tiszalúc-sarkadi rézkori telep ásatásának eddigi eredményei
120 PATAY PÁL Bedeutend sind dementgegen 6 Kupferfunde: eine Meißel, ein Pfriem, drei kleine Messer und ein Fragment — vielleicht der Griff eines Messers (Abb. 25. 1 — 6). Wir können noch Spindelknöpfe (Abb. 24. 3), Netzbeschwerer (Abb. 24 4), eine Pfeife (Abb. 26. 3) und verschiedene Amuletten (Abb. 26. 1 — 2, 4) erwähnen. Plastische Darstellungen waren auch zu finden: eine Tonschelle in Vogelform (Abb. 27), ein Idolfragment (Abb. 29) und — als wichtigstes — ein fragmentarischer Gefäßdeckel, dessen Griff eine Frauenfigur darstellt (Abb. 28). Seine Analogie ist aus Tiszafüred bekannt. 6 Das in Tiszalúc erschlossene Fundmaterial gehört in den Rahmen, den I. B.-Kutzián als Hunyadi-Hügel-Gruppe genannt hat. 7 Neuestens wurden mehrere wichtige Fundstellen dieser bekannt, wie die Hotilor-Höhle in Baile Herculane, Pecica, Cheile Turzii, 8 Vajska" und Tiszafüred. 1 0 Im Material dieser, so auch in dem von Tiszalúc, kann man viele, an die Funde der Bodrogkeresztúr-Kultur erinnernde Formen und Elemente erkennen. Es ist auch bemerkenswert das häufige Aufreten der Kupferfunde, was uns ebenso an die intensive Metallurgie der Bodrogkeresztúr-Kultur erinnern läßt. Die Funde von Tiszalúc haben die Möglichkeit ausgeschlossen, daß die Phase В der Bodrogkeresztúr-Kultur und die Hunyadi-Hügel "Gruppe" gleichzeitig gelebt hätten. Unter anderen sprechen auch die horizontale Stratigraphie von Tiszavalk-Kenderföld 2 1 und die vertikale von Baile Herculane 2 2 gegen diese Annahme, wie auch die gleichen Merkmale der Laznany- und der flunyadiHügel-Kultur. Letztere dürfte jedoch jünger sein als die Bodrogkeresztúr-Kultur. Die in der Phase В der Bodrogkeresztúr-Kultur aufgetretenden neuen Elemente wurden also nicht von der aus dem Süden „einwandernde" HunyadiHügel „Gruppe" (Salcuta IV. Kultur) übernommen, sondern sie haben sich im Laufe der Entwicklung der Bodrogkeresztúr-Kultur lokal ausgebildet. Die Hunyadi-Hügel-Kultur ist also autochton, sie stammt aus der BodrogkeresztúrKultur (ist auch im selben Raum verbreitet) und hat eine — die letzte — Phase der Hochkupferzeit in der östlichen Hälfte des Karpatenbeckens allein ausgefüllt. Es ist unbezweifelhaft, daß viele Elemente der Hunyadi-Hügel und der Salcuta IV Kultur gemein sind. 2 6 Dieselbe sind auch in den Schichten ejb— e 2 von Baile Herculane (Etappe III.) vorhanden. 2 7 Salcuta IV. kann also nicht älter sein als die Etappe II. (Schichten сe l a), die übrigens zur Phase В der Bodrogkeresztúr-Kultur zuzuschreiben ist. Dieser Synchronismus ist auch durch den Vergleich mit den Funden der Cucuteni- und Gumelnita-, bzw. Bubanj— Hum-Kultur bewiesen. Die Ausgrabung von Tiszalúc hat auch Scherben der Boleráz-Gruppe der Badener Kultur zum Vorschein gebracht (Abb. 26. 1 — 6), doch diese wurden nie tiefer als 40— 50 cm gefunden. Die Leute der Boleráz-Gruppe haben also den Fundort nicht lange nach dem Verlassen der Siedlung der HunyadiHügel-Kultur besetzt. Obwohl dieses Boleráz-Material sich von dem der Hunyadi-Hügel-kultur unterscheidet, findet man im letzteren mehrere Elemente, die für die erste charakteristisch sind. Vielleicht ist es möglich, daß in der Ausbildung der Boleráz-Gruppe die Hunyadi-Hügel-Kultur auch irgendwelche Rolle gespielt hat. Die Ausgrabungen wurden 1987— 1988 weitergeführt.