Folia archeologica 37.

Károly Mesterházy: Kora szarmata kori sírlelet Veresegyházról

172 ENDRE TÓTII die orientalische Gemeinschaft in Intercisa, auf die Cognomina Thalassius und Encolpio, 3 5 müssen wir daran denken. Thalassius und Encolpio waren vielleicht die Freunde oder Sklaven des verstorbenen Sohnes. Da die eine Inschrift von einem Sarkophagfragment stammt, konnte sie nicht früher als das Ende des 2. Jhs entstanden worden sein. Diese Datierung folgt auch aus dem Kaisergentilizium Aurelius, das der Dekurio aus dem Namen seines Sohnes schon weggelassen hat. Marinus lebte demnach irgendwann zwischen den Jahren 180—240. Er wohnte nicht in Volgum, sondern vielleicht infolge seiner Herkunft und der größeren Wirtschaftsmöglichkeiten unter den Orientalen in Intercisa oder die Familie stammte ursprünglich vielleicht aus dieser Stadt. 3" Den Namen des Munizipiums kürzte man in beiden Inschriften in gleicher Weise zu Volg/Volc ab: auch der komplette Ortsname dürfte nicht mehrsilbig gewesen sein. Nach dem Munizipiumnamen kann der Orstname in der Form eines Haupt- oder Eigenschaftswortes stehen, das mehrere Auflösungen erlaubt. Wahr­scheinlicher stebt das Eigenschaftswort im Genitiv, da die Abkürzung des Geni­tivs des Hauptwortes — Volgi — keinen Sinn gehabt hätte. Die für sicher anzunehmende Etymologie von Volgum/Volcum kann auch zur Lokalisierung und Identifizierung des Valcum des ItAnt ein Argument sein. Das Wort stammt aus dem indoeuropäschen Stamm uelq mit der Bedeutung 'feucht, naß'. 3 7 In der Antike kommt es im Mitteldonaugebiet als Wassername vor: Volcae paludes, OùoÀxaïoe SXY] d. h. Hiulca palus zwischen Drau und Save; 38 als Ortsname, wie in Dalmatien Volkera. 3 e Ähnlich der meisten pannonischen Städtenamen (eine Ausnahme bilden die Munizipien Faustinianum und Bassiana 4") und Siedlungsnamen (mit Ausnahme z. B. Ala nova, Aequinoctium oder Caesariana) stammt der Ortsname nicht aus dem Lateinischen, sondern läßt sich an die Urbevölkerung knüpfen. Unabhängig davon kann die Namengebung auch römisch sein. Die römische Namengebung 3 5 Das pannonischc Vorkommen der beiden Namen fehlt aus dem Nomenclator von A. Mócsy. Zur Frage des Encolpio: Priuli 1974, 47—50 Anm. 64, 217. Die Namen kommen im allgemeinen in Rom und in Italien häufig vor. 3 6 Fitz 1972 befaßte sich kurz mit der Inschrift des Marius Marinus (172, Anm. 3). Er dachte daran, daß der Dekurio nicht das Munizipium verließ, wie dies F. Fülep meinte (Intercisa I. 215), sondern zur Gemeinschaft orientalischer Herkunft von Intercisa gehörte; er hatte in dem im Bereich von Intercisa gelegenen Munizipium einen Besitz, deshalb wurde er dort Dekurio. J. Fitz schlug vor, die Abkürzung Volg. in der Form von Vo. G(orsium) aufzulösen. Diese Auflösung kann ich nicht akzeptieren. Einerseits enthält die Abkürzung Volg. keine Inter­punktion, was die Gliederung des Wortes begründen würde, anderseits gibt es keine solchen Daten, aus denen man auf einen Doppelnamen der Siedlung Gorsium schließen könnte. Schließ­lich — und dies ist vom Gesichtspunkt unseres Themas das Wesentliche — beweist nichts, daß Munizipium in der Umgebung von Intercisa gelegen wäre. Hierauf kann aus dem Amt des Marinus und aus dem Inschriftenfundort von Intercisa nicht geschlossen werden. Ab­gesehen von den Inschriften, die der Magistrat oder die Mitglieder der ordo decurionum in solchen anderen Städten gestellt haben, wo ihre Präsenz mit ihrer Amstätigkeit begründet werden kann, denken wir nur an diejenigen, die auch Mitglieder der Dekurionenkörperschaft von zwei Städten waren oder an die Inschriften der Amtsträger von Mogetiana, die sie nicht auf dem städtischen Territorium errichten lassen haben (RIU III 697, 657 usw.). 3 7 Krähe 1955, 93, 100.; Mayer I. 1957, 351; II 1959, 120. 3 8 Cassius Dio LV 32,3.; Mayer, A., Glotta 30, 1948, 115-117. Aurelius Victor, epit. 41,5. 3 9 Ptol. II 16,2. 4 0 Zu Bassiane: Ptol. II 15,4; Mócsy 1962 600.

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