Folia archeologica 37.
Tibor Kovács: Egy sajátos adat a Dél-Dunántúl és az Al-Duna-vidék bronzkori kapcsolatainak vizsgálatához
MITTELEISENZEITLICHE KÖCHERBESCHLÄGE 133 Im Karpatenbecken bilden die mit Tiermotiven verzierten Köcherbeschläge nicht die ältesten Gegenstandstypen des skythischen Kulturkreises. Unter den Funden der aus der zweiten Hälfte des 7. ]hs v.u.Z. stammenden siebenbürgischen Bestattungen befinden sich in betrachtlicher Zahl Gegenstände von KaukasusSteppentyp. 4 4 Zwar in geringerer Zahl sind Gegenstände von frühskythischem Typ auch aus der Theißgegend bekannt (z.B.Artánd, Alsótelekes, Nagytarcsa). 45 Köcherbeschläge kommen in keinem dieser Gebiete mit solchen Gegenständen zum Vorschein, die nur für die frühskythische Kultur charakteristisch wären. In der zweiten Hältfe des 6. Jhs v. u. Z. verbreitet sich im Waldsteppengebiet der skythischen Kultur der Dnepr-Dnestrgegend der Gebrauch neuer Gegenstandstypen, so die in die zweite Gruppe gehörenden Pfeilspitzen, mit Tierfiguren verzierten Köcherbeschläge, Bronzespiegel und scheibengedrehte Keramik. Diese Gegenstände gelangten auch in die Theißgegend und nach Siebenbürgen. Aus den großen Gräberfeldern der Theißgegend geurteilt, können wir dort mit der Ansiedlung einer neueren Bevölkerung östlichen Ursprunges rechnen die diese Gegenstände mit sich gebracht bzw. nach ihrer Niederlassung auch erzeugt hat. Die örtlichen Handwerker haben auf Grund der östlichen Muster bald auch ihre eigenen Typen für ihre Gegenstände ausgestaltet. Diese wurden noch in der ersten Hälfte des 5. Jhs gestimmt hergestellt, jedoch kommen unter den Funden der aus dem späten 5. und 4. Jh. v. u. Z. stammenden Bestattungen schon seltener auf die östliche Vorbilder zurückführbare Gegenstände vor. 4 0 Die mit Tiergestalten verzierten Köcherbeschläge sind packend schöne Denkmäler der Kunst der frühen Nomaden bzw. Steppenvölker im Gebiet des Karpatenbeckens. Diese widerspiegeln nicht nur die Kunst der Steppenwelt, sondern auch ihre Mentalität. Die Tierkampfszenen auf den Stücken von Budajenő und Mezőlak entspringen aus der Glaubenswelt der Steppenvölker. Die mit Tiermotiven verzierten Gegenstände der mittleren Eisenzeit, unter diesen die große Zahl der Köcherbeschläge beweist, daß die Kultur, das Leben der Bevölkerung des Alföld von jener Glaubenswelt durchwoben war, die in der Formung dieser Gegenstände, Ziermotive die geistige Anregung gegeben hat. Die stilisierten Darstellungen bedeuten nicht die Abweichung vom naturgetreuen, realistischen Tierstil, sondern die bewußte Anwendung eines solchen Symbolsystems, dessen Sinn damals allgemein bekannt war. Die kreuzförmigen Bronzegegenstände, Köcherbeschläge bilden für uns im Denkmalmaterial der mittleren Eisenzeit in der östlichen Hälfte des Karpatenbeckens aucch eine wichtige Beweisgruppe für die Zugehörigkeit der damaligen Bevölkerung zum Kulturkreis der Steppengebiete. 4 4 Marinescu 1984, 82.; Vulpe 1984, 63. 4 5 Patay 1961, 27.; Patay 1962, 13.; Párduci 1965, Taf. 1-30; Bakay 1971, Taf. 4-7. 4 6 Németi 1982, 115.