Folia archeologica 35.
Korek József: Késő császárkori kút Kisvarsányról
66 ATTILA KISS Blechfibeln im allgemeinen erscheinen, 1 4 so ist bzw. kann die Rede von einer solchen Modeerscheinung im Karpatenbecken sein, die die ihre Arbeiten und auch die Ansprüche der Besteller in Betracht ziehenden Goldschmiede mit nicht großem Unterschied übernommen haben dürften und diese datieren die Schnallen von Macvanska Mitrovica — Noslac (Marosnagylak) — „Maikop" — UngNatMus indirekt irgendwohin in dieses Zeitalter. (Demgegenüber versetzte J. Werner den Fund von Tauripolis — dessen Schnallen dem Typ nach den erörterten Schnallen nahestehen — die Datierung von Tautavicius akzeptiert, auf das späte 5. Jh. oder in die Frühphase des 6. Jhs. 1 5 Selbst die Möglichkeit der doppelten Chronologie in Betracht genommen, halte ich die Herstellung der Gegenstände in der zweiten Hälfte des 5. Jhs für wahrscheinlich, mit der Bemerkung, daß der Zeitpunkt nach 500 vom Gesichtspunkt des Zeitpunktes der Bestattung in Rechnung kommen könnte !) 2) Die Länge der Bronzeblechfibel im Grab von Macvanska Mitrovica 1" betrug 7,5 cm. Die Länge der mit ihr auch der Form nach gleichen Fibel des Grabes 202 von Szentes-Berekhát betrug 7,4 cm. 1 7 Diese Fibelmaße — es handelt sich um Blechfibelnachahmungen! — waren hingegen den Beobachtungen von B. Bierbrauer nach 1 8 für die erste Hälfte des 5. Jhs charakteristisch. So lassen sich die Fibeln von Macvanska Mitrovica und Szentes-Berekhát auf Grund ihrer Maße (also nicht der Form oder der Typologie nach !) eher auf die erste Hälfte des 5. oder auf das mittlere Drittel des 5. Jhs, als auf die zweite Hälfte des Jahrhunderts setzen. 1 9 Auch die Perlenreihe aus Bernstein und Chalcedon des Grabes 1 4 Z. B. MEZŐKÁSZON Y/B AR A BÁS: Натре/, J.: Altcrthümcr ... II. 51 -53.; PERJÁMOS/PERIAM: Ebd. II. 5—6.; GYULAVÁRI: Fetticb, N., MM 1945. 64—71.; NAGYVÁRAD/ORADEA: Натре/, /., Althcrtümcr. . .II. 692—694.; REGÖLY: Mészáros, Gy., Arch. Ért. 97(1970) Abb. 4. 1 5 Werner, /., Archäologische Beiträge zur Chronologie der Völkerwanderungszeit. (Bonn 1977). 90. 1 6 Ercegovic-Pavlovic, .V., Sirmium XII. 15., Taf. 31, 1. = Dies., Sirmium IV. 20., Pl. II, 4. III. 2. 1 7 Csallány, D., Archäologische Denkmäler der Gepiden. AH 38. (Budapest 1961) 88—89., Taf. 83, 1. 1 8 Bierbrauer, V., Zur chronologischen, soziologischen und regionalen Gliederung des ostgermanischen Fundstoifes des 5. Jhs in Südosteuropa. In: Die Völker an der mittleren und unteren Donau im fünften und sechsten Jahrhundert. ÖAW Denkschr. 145. (Wien 1980) 135—136., Abb. 14. 1 9 Das Grab 202 von SZENTES—BEREKHÁT bzw. die Datierung seiner Schnalle {Csallány, D., a.a.O. Taf. 83, 8) kann man vielleicht auch durch die Datierung der Schnalle des Grabes 1 von ÉRMIHÁLYFALVA/VALEA LUI MIHAI (Ebd. Taf. 238,8) angeben. Das Grab 1 von Ermihályfalva wird durch die barbarische Nachahmung des Goldsolidus (COS XVII) von Theodosius II. (408—450) datiert — natürlich nur im Sinne post quem. Also zur Bestattung dürfte es nach der Fertigstellung der barbarischen (?) Kopie der zur Zeit des 17. Konsulats von Theodosius II. (439—443): Biró-Sey, К., NK 74—75(1975—76) 11. geprägten Münze die Reihe gekommen sein. Bezüglich der Abwetzung der Münze stehen uns keine Daten zur Verfügung. Das Grab liegt hingegen außerhalb der großen sarmatischen Schanze (Csörszárok), so kann also im Besitz der Daten und der Kenntnis über die Umsiedlung der Gepiden im Jahre 454 angenommen werden, daß es zur Bestattung zwischen 443 und 454 gekommen ist. Dagegen setzt W. Menghin (Studien zur Chronologie vor- und frühgeschichtlichcr Archäologie. Münchener Beiträge z. Vor- und Frühgesch. Ergbd. 1. (München 1974/449.) die Datierung des Schwertortbandes von Ermihályfalva auf die zweite Hälfte des 5. Jhs. - Die Datierung des Grabes von Ermihályfalva führte demnach bezüglich des Grabes von Berekhát und des Grabes 149 von Macvanska Mitrovica auf mehr oder weniger gleiches Ergebnis, wie die Datierung der Fibel des Grabes von Berekhát.