Folia archeologica 35.

Mojzsis Dóra: XVI-XVII. századi női fejdíszek a nagylózsi lelet-anyagból:

212 DÓRA MOJZSIS Seidensamt angebracht; die mit roten Glassteinen geschmückten, blumenförmigen Rosetten wechselten sich mit in V-Form aufgenähten Perlen ab. Aufgrund von Analogien können wir den Jungfernkranz auf das späte 16, bzw. frühe 17. Jh. datieren. 6) In Grab K/2 eines kleinen Mädchens wurde ein Jungfernkranz mit geblasenen Glasperlen verziert gefunden. Zum Schmuck des Kranzes gehörten gedrehte, dünne Silberfäden, Glasperlen und Flitter. Die aus drei Teilen bestehen­den Motive durften auf das teilweise erhalten gebliebene, lederartige Material appliziert werden (aus dem vorhandenen Material konnte man eine Motivenreihe rekonstruieren). Da die archäologischen Beobachtungen keine ausreichende Anhaltspunkte lieferten, mußte die Verfasserin den Jungfernkranz aufgrund von Analogien datieren: solche kommen überwiegend in Gräbern des 16. Jhs vor. 7) Ovale Flitter (Abb. 11: 2), mit Fäden zusammengefaßte, glitzernde Kupferplättchen, die Jungfernkranz wie auch Haube zieren mochten, kamen aus der Gegend der Kopfes im Grab 15 vor. Das Grab wurde vom Ausgräber vor 1570 datiert, da das genaue datierbare, spätgotische, N-Seitenaltar und das Ziegelpflaster aus Backsteinen mit Kreuzstempel darüber lagen. 8) Jungfernkranz mit Metallfäden und Perlen verziert (Abb. 12: 3), er kam aus Grab K/7, das durch andere, unbekannte Bestattungen größtenteils vernichtet war. Er gehört zur mit Metallfäden und Perlen verzierten Kecskeméter Gruppe; wir können ihn auf das späte 16. Jh. datieren. 9) Jungfernkranz aus Metallfäden (Abb. 6: 2), aus Grab K/6, wo das mäßig gut erhaltene Skelett eines kleinen Mädchens lag. Der Grund aus Stoff und Samt wird oben und unten von je einem geflochtenen Metallband umfaßt, in der Mitte befinden sich auf einem massiven Textilkern geschlungene Metallfäden, die einst winzige Perlen umfaßten. Der Jungfernkranz kann auf das späte 16, frühe 17. Jh. datiert werden. Auf zeitgenössischen Darstellungen kommen als Ergänzungen der Frauen­tracht oft auch Jungfernkränze und andere Arten von Kopfschmuck vor, die die Vielfalt, Schönheit und reiche Verzierung des weiblichen Kopfschmucks aus dem 16.—17. Jh. bezeugen. Die Darstellungen werden auch durch die archäologischen Funde bestätigt. Die Jungfernkränze von Nagylózs können wir also zu den charak­teristischen Stücken von der Frauentracht des mittleren Adels reihen. Als solche liefern sie weitere Angaben zur Aufstellung, bzw. Erweiterung von Kopfschmuck­typen des 16.—17. Jhs. Sie bestätigen die Beschreibungen der schriftlichen Quellen über Jungfernkränze, und durch die gründlichere Erkenntnis ihrer Konstruktion konnten wir das aus Inventaren, Aussteuerlisten, Nachlassen, bzw. von Darstel­lungen gewonnene Bild ergänzen und vervollständigen.

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