Folia archeologica 34.

Tibor Kemenczei: Szkíta kori edény lovasábrázolással

82 SÁNDOR SOPRONI von Intercisa neuerdings zutage geförderten Meilensteine werfen wieder die Frage der Meilensteinstellung auf, nämlich ob je ein Meilenstein tatsächlich die Straßenverbesserung bzw. den Straßenbau bedeutet? Südlich des Lagers von Intercisa (Dunaújváros) sind vom Kaiser Maximinus 3 St. Meilensteine mit den Bezeichnungen AB AQ MP L zum Vorschein gekommen. An zwei In­schriften kommt zwar der Ausdruck restituit vor und die Veröffentlicher setzen den einen Stein auf das Jahr 236., während den anderen auf den Ausgang des Jahres. 1" Der wichtigste Unterschied zwischen den Inschriften beider Steine ist, daß auf dem zweiten Stein der Kaiser bereits mit seinem Sohn zusammen erwähnt wird. Obwohl an beiden Inschriften das Wort restituit bzw. restituerunt vorkommt, ist es unwahrscheinlich, daß man die Straßen in einem Jahr sogar zweimal verbessert hätte. Die zweite Inschrift diente schon zweifellos die kaiser­lichen Propaganda, wie auch der gleichfalls an die Stelle der 50 MP aufgestellte dritte Stein, der aus dem Jahre 237 stammt. 1 7 Dieser Stein weicht von den anderen zwei Steinen darin ab, daß in der kaiserlichen Siegestitulatur auch schon Germani­cus, Dacicus, Sarmaticus Maximus vorkommen und es wurde auch der Name der errichtenden Truppeneinheit — der cohors fmilliaria) Hemesenorum — aus­geschrieben, auch mit der Angabe ihrer Ehrenname Maximiniana. Der Propa­gandacharakter ist in diesem Falle eindeutig. 1 8 Ähnlicherweise sind zwei Stücke, die im Jahre 236 auf ein und demselben Platz aufgestellten Maximinus-Steine auch vom Abschnitt zwischen Aquincum-Brigetio bekannt, wo auf dem einen Stein nur der Name des Vaters, während an dem anderen auch der des Sohnes angeführt ist. Bei den Meilensteinen des Kaisers Maximinus kann übrigens auch die Dualität gut beobachtet werden, die sich in der Sitte der Errichtung von Meilensteinen zeigt: die Steine bedeuten einerseits tatsächlich den Bau bzw. die Verbesserung der Straße, ein anderesmal hingegen müssen wir in diesen entlang der Hauptverkehrsadern untergebrachten „Ankündigungstafeln" nur die kaiserliche Propaganda, die Legitimität des Kaisers bzw. die Denkmäler der Lojalität des Militärs erblicken. 1 9 Zwischen den aus dem Jahre 235, also aus den der Machtergreifung von Maximinus folgenden Zeiten stammenden Steinen 2 0 und denen aus den Jahren 236—237 müssen wir einen Unterschied tun. Von diesen letzteren zwei, aus 236 stammenden Steinen von Intercisa ver­ewigt der eine — wie wir gesehen haben — von Beginn des Jahres 236 eine Straßenverbesserung und hierauf verweisen auch die von der Limesstraße zwischen Aquincum-Brigetio-Arrabona stammenden Meilensteine, die gleich­falls einen Hinweis auf die Verbesserung der Straßen und der Brücken enthal­1 6 Ebenda, 201. Nr. 478—479. 1 7 Ebenda, 201. Nr. 480. 1 8 Fi/z, /•> Arch.Eit. 83(1956) 201—202. denkt bei den Meilensteinetrichtungen an Straßenbau und Straßenverbesserung. In diesem Fall düifte bloß der eine Stein eine Straßen­verbesserung bezeichnet haben. Die Propagandabedeutung der Meilensteine besonders im 3. Jh. betont wiederholt: Mócsy, A., Acta Arch. Hung. 25(1973) 387.; Vgl. noch: Soproni, S., Arch. Étt. 78(1951) 41—45.; AnnÉp 1969—1970. 134—135. 1 9 CIL III 14354 4­5 (AB AQ MP II). In beiden Fällen betont auch das Attribut Maximiana der errichtenden Tiuppeneinheit — der legio II Adiutrix — den Propagandacharakter. 2 0 Z. B. CIL III 6465, 10645.

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