Folia archeologica 33.

Attila Kiss: A Szeged-nagyszéksósi és apahidai fejedelmi sírok aranyveretes csészéi

208 É. Sz. GARAM beiden Pferde anläßlich des Todesfalles läßt jedenfalls auf den Pomp der Bestat­tung schließen, die der Rang des Verstorbenen diktiert und zugelassen hat. 4 1 Auf die „Führerwürde" des Toten von Vörösmart können wir aus der Bestattungsweise, dem goldbeschlagenen Pferdezeug, den tauschierten Steig­bügeln und aus dem rekonstruierten Trinkhorn schließen. Zahlreiche Funde des Grabes sind nicht in das Museum gelangt. Der Bestattete hatte bestimmt einen Gürtel mit gepreßten Beschlägen und einen Säbel. Auf dem massiven Silberhaken dürfte sein Köcher gehangen haben, hieraufläßt unter anderen das Reitergrab von Arcibasevo schließen, in dem außer einem Haken ähnlichen Typs auch noch Pfeilspitzen und Köcherverzierungen waren. 4 2 Einen Rang, eine Würde hat wahr­scheinlich auch der mit Flechtbandornament verzierte, aus gepreßtem Blech gebogene Trinkhorn bedeutet, das vermutlich mit einem Fußkelch zusammen in das Grab gekommen ist. Das Grab von Vörösmart reihen die Metallgegenstände und das Trinkhorn zu den Fürstengräbern. Die bisher bekannten Fürstengräber können in zwei größere Gruppen geteilt werden: — münzdatierte, an gepreßten Verzierungen und byzantinischen Gegenständen reiche Gräber mit Pferdebestattung, — ohne Münzen und ohne Pferd belegte sowie an byzantinischen Gegenständen armselige Gräber mit Pseudoschnalle. Die 1. Gruppe bilden die Gräber von Kunágota, Tótipuszta, Igar und Dunapentele, in die 2. Gruppe gehören Bócsa, Kunbábony und Perescepino. Das Grab von Vörösmart reiht die Bestattung mit dem Pferd in die erste Gruppe, der Motivschatz, die Form des Pferdegeschirrs sowie die Form des Steigbügels verfeinert noch mehr die Einreihung innerhalb dieser Gruppe, d. h. bestimmt den Platz des Grabes von Vörösmart in den auf das letzte Drittel des 7. Jhs datierbaren Kreis von Tötipuszta-Igar-Dunapentele. Es soll die Frage gestellt werden, welchen Platz das Grab von Vörösmart innerhalb dieses Kreises einnimmt? Die Parallelen der Gegenstände des Grabes von Vörösmart (Pferdgeschirrbeschläge, Steigbügel, Haken) finden wir außer den Funden des Karpatenbeckens in Südrußland, im Vorraum des Kaukasus, in dem mit dem metalldatierten Fundkreis von Vosnesenka vor. Die Übereinstimmungen, Ähnlichkeiten beweisen, daß der Fund von Vörösmart ein organischer Teil des mittelawarischen Fundkreises ist, ja sogar einen seiner hervorragendsten Funde bildet. Den „Rang" des Fundes gibt vor allem das rekonstruierte Trinkhorn an. Es kann jedoch die „rangbezeichnende" Rolle der goldenen Pferdegeschirr­beschläge und des erstklassigen tauschierten Steigbügelpaares nicht außer acht gelassen werden. Dieses letztere ist unter den awarischen Steigbügeln von ein­zigartiger Schönheit und Qualität, die goldenen Pferdegeschirrbeschläge, gepreß­ten, goldenen Riemenzungen mit silberner Unterlagsplatte können aber auch nicht als Massenwaren betrachtet werden. 4 1 Bona, I., Arch. Ért. 106(1979) 21. 4 2 Mongajt, A. A., a.a.O. Abb. 37.

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