Folia archeologica 33.
Attila Kiss: A Szeged-nagyszéksósi és apahidai fejedelmi sírok aranyveretes csészéi
204 É. Sz. GARAM Abhandlung waren wir selbst der Meinung, daß die Eisengegenstände keine Zubehöre des Reitergrabes sind, jedoch sind wir nach eingehenden Untersuchungen und freundlichen Mitteilungen 3 8 auf den Schluß gekommen, daß die weder aus dem Mittelalter, noch aus der Römerzeit stammenden Eisengegenstände nicht zufällig mit den Pferdebeschirrungen von Vörösmart in das Museum gelangt sind, sondern zum Fund gehören. Unsere Annahme wird noch dadurch bekräftigt, daß das aus dem letzten Drittel des 7. Jhs stammende Grab 11 von Dunapentele einen zweidornigen Eisennagel mit Schleifenkopf enthalten hat, der mit gepreßter Zopfspange, Goldbeschlägen mit geschweifter Seite und mit dem Zeug des beschirrten Pferdes gemeinsam zum Vorschein gekommen ist 3 9 und den Nägeln mit Schleifenkopf von Vörösmart ähnelt. Es ist uns bisher noch nicht gelungen, die genauen Analogien der Eisenbänder, Schließvorrichtungen von Vörösmart zu finden. „Spätantike Traditionen bewahrende", große, kistenförmige, mit Metallbändern befestigte Särge sind schon aus dem 5. Jh. bekannt, kommen sogar auch zwischen den Bestattungen des 7. Jhs vor, 1 0 die Konstruktion der Beschlagungen ist wesentlich einfacher als bei dem Fund von Vörösmart. Konklusionen : Aus den mangelhaften Grabfunden von Vörösmart kann die Bestattungsweise und der Stand des Bestatteten folgendermaßen rekonstruiert werden: Den dem Range nach — vermutlich vornehmen — Toten des Grabes hat man außerhalb des Gräberfeldes der Gemeinschaft bestattet. Der Tote wurde in einen großen, mit Eisenklammern zusammengezimmerten Sarg mit aufhebbarem Deckel gelegt, den man mit zwei eisernen Gelenkkonstruktionen geschlossen hat. Der Sarg wurde entweder auf eine aus Balken zusammengezimmerte Tragbahre gelegt in das Grab gesenkt oder man hat über das Grab einen hölzernen Schutzbau, das „Haus des Toten" gezimmert, hierauf würden die großen, breiten, langen Eisenbänder mit Nägel verweisen. Neben den Toten wurden in den Sarg oder neben diesen einige Eisengegenstände: Nagelsprezie, Schere und Ahle hingelegt. Mit dem Toten wurde auch sein Reitpferd (Kampfroß) begraben — hierauf verweist das Pferdegeschirr — sowie auch sein Leitpferd. (Auf dies schließen wir aus den zwei Trensen). Wir können nicht entscheiden, ob es sich im Grab von Vörösmart um zwei komplette Pferdebestattungen oder nur um ein ganzes Pferd und Reste eines geschundenen Pferdes handelt. Das Schlachten der 3 8 An dieser Stelle spreche ich meinen innigsten Dank an Éva В. Bónis, Júlia Kovalovszki, Dorottya Gáspár, István Bóna, Nándor Parádi und Károly Mesterházy für die Freundlichkeit aus, daß sie mir in der Untersuchung der Eisengegenstände behilflich waren. 3 9 Marosi, A. — Fettich , N., a.a.O. Taf. VI, 33. 4" Bóna, I., A népvándorlás kora Fejér megyében (Die Völkerwanderungszeit im Kom. Fejér). In: Fejér megye története (Die Geschichte des Kom. Fejér). I, 5. (Székesfehérvár 1971) 228/12. An dieser Stelle danke ich I. Bóna dafür, daß er mir die Zeichnung des Grabes von Iszkaszentgyörgy mit der Zeichnung der Funde gezeigt hat. Der mit Eisenbändern versehene Sarg des reichen Frauengrabes von Iszkaszentgyörgy-Zsidóhegy war ebenso wie das Grab von Vörösmart durch ein Eisenband mit Gelenkkonstruktion geschlossen.; Fremersdorf, F., Zwei wichtige Frankengräber aus Köln. IPEK 15—16 (1941—42) 124—139.; Böhner, K., Das Grab eines fränkischen Herren aus Morken im Rheinland. In: Neue Ausgrabungen ind Deutschland. (Berlin 1958) 452—468.