Folia archeologica 33.
Attila Kiss: A Szeged-nagyszéksósi és apahidai fejedelmi sírok aranyveretes csészéi
198 É. Sz. GARAM lungsreichen gepreßten Gürteldekors, Pferdezeugrosetten (Abb. 11: 1 — 6), deren allernächste Analogien gleichfalls im Fund von Vosnesenka mit gepreßten, geflochtenen Riemenzungen von geradem Abschluß vorkommen (Abb. 9). 19 Das Riemenwerk des Pferdezeugs von Vosnesenka ist von siebenblättrigen, konischen Rosetten verziert, die mit den Rosetten von Vörösmart ebenfalls in Verbindung gebracht werden können (Abb. 9: 21 ; Abb. 2). Der Fund von Vosnesenka — der als Vorläufer anzusehen ist — wird mit dem Kreis von Tötipuszta-Igar-Dunapentele außer den bisher bekanntgegebenen Gegenständen auch noch durch die gepreßten Gürtelbeschläge von Doppelschildform, die mit granulationverzierten Riemenzungen, die gepreßten, rankenverzierten Messerscheidenbeschläge, die Steigbügel mit geradem Tritt, die Eisentrensen mit Seitenstangen verbunden. 2 0 Die Analogien der konischen Rosetten von Vörösmart finden wir auch in den gut datierbaren Fundkomplexen des Karpatenbeckens vor. In Grab 57 von Romonya war eine achtblättrige Rosette mit einem Golddekor von byzantinischem Typ, 2 1 sowie eine sechsblättrige in den Gräbern 21 und 38 von Káptalantóti (Abb. 11: 6) 2 2 vorhanden. Die sechswinklige Hülse aus Silber (?) des Grabes 21 von Káptalantóti (Abb. 11: 8) dürfte wahrscheinlich ein Fuß eines Fußbechers oder — kelches gewesen sein. Ein ähnliches Stück hat man im mittelawarenzeitlichen Grab von Szeged-Átokháza gleichfalls mit konischen Rosetten (Abb. 10: 9) und vergoldeten Bronzebeschlägen mit Steineinlage, Säbel und silbernem Trinkhorn gefunden. 2 3 Die sechsblättrige, konische Rosette kommt auch zwischen den Streufunden von Dunapentele vor (Abb. 10: 5 — 8), u. zw. in jenem Fundhorizont, das an den mit der Münze des Konstantins IV. datierten Kreis von Tótipuszta gebunden werden kann. 2 4 Die sechsblättrigen Rosetten waren lange Zeit in Mode. In spätawarenzeitlichen Reitergräbern finden wir gegossene, sechsblättrige Rosetten (z. B. Szentes, Reitergrab (Abb. 10: 11) bzw. Komárno, Reitergrab). 2 4* Die in einen Kreis komponierten, mehrblättrigen, gegossenen Rosetten waren beliebte Motive der Taschenscheiben der spätawarenzeitlichen Frauen. (Zahlreiche Stücke sind im Gräberfeld von Tiszafüred zum Vorschein gekommen — Ausgrabung der Verfasserin). Von hervorragender Schönheit ist das Steigbügelpaar von Vörösmart. Seine Form ist in den auf das letzte Drittel des 7. Jhs und auf die folgenden Jahrzehnte datierbaren Fundkomplexen nicht unbekannt, die Verzierung jedoch einzigartig. Unter den zahlreichen Steigbügeln sind tauschierte Stücke nur selten. Außer dem frühawarenzeitlichen, apfelförmigen Steigbügel von Bicske 2 5 sind tauschierte 1 9 Grincenko, V. A., a.a.O. Taf. III. 2 0 Garam, É., FA 27(1976) 140. 2 1 Kiss, A., Avar Cemeteries in Country Baranya. Cemeteries of the Avar period (567—829) in Hungary. 2. (Budapest 1977) Pl. XLVII.; Garam, É., FA 31(1980) 170. 2 2 Bakay, K., a.a.O. Taf. XXIX. 2 3 Csaílány, D., Arch. Ért. 1946—48. Taf. LXXV—LXXVI. 2 4 Marosi, A. —Fetticb, N., Dunapentelei avar sírleletek. — Trouvailles avares de Dunapentele. АН 18. (Budapest 1936) Pl. VIII. 24 a Szentes, Reitergrab: UngNatMus Dokumentationsabteilung, Fotonegativkabinett N 357.; Komárno, Reitergrab: Cilinská, Z., Komárno. In: Important sites Slaves en Slovaquie. (Bratislava 1978) 116—118. 2 5 Kovrig, I., Arch. Ért. 77(1950) Taf. X, 1., Taf. XII, 3.; Dies., Acta Arch. Hung. 6(1955) 163—192.