Folia archeologica 31.

Kemenczei Tibor: Szkíta kori lelet Balassagyarmatról

76 T. KEMENCZEI Die Tierglocke, zusammen mit der Rassel zum Tageslicht gekommen, ist auch ein typisches Stück des Denkmalmaterials der Skythenzeit. Rasseln und Tierglocken sind in mehreren Fällen zusammen zum Vorschein gekommen, auf dem Steppengebiet wie auch im Karpatenbecken. Die Tierglocken könn­ten auch zum Pferdegeschierr gehören, da sie aber zusammen mit Rasseln vorkommen, können wir auf einen gemeinsamen Gebrauch folgern. Die rituelle, religiöse Bedeutung der skythenzeitlichen Rasseln, Stangen­bekrönungen, Glocken wurde von Kornél Bakay überzeugend bewiesen. Diese Ansicht wurde auch von den Ergebnissen der Erschließung des Kurgans Tol­staja mogila, Ukraine, unterstützt. Demnach gehörten die im Kurgan gefun­denen Rasseln mit Tierfiguren aus dem 4. Jh. zum Zubehör der Bestattungs­riten. Die formale Entsprechung der Rasseln und Stangenbekrönungen mit Tierfigurendekor des Karpatenbeckens und des Steppengebietes, dahinter vermutlich ein gleicher geistiger Inhalt steht, zeugt davon, daß beide Gebiete von Völkergruppen bewohnt waren, deren Glaubenswelt, religiöse Vorstellun­gen und kultisches Leben identisch waren.

Next

/
Thumbnails
Contents