Folia archeologica 31.

Ferenc Losits: Neolitikus település Krasznokvajdán

KRASZ NO KVAJDA 31 Die stark abgewetzten Oberflächen der Scherben und Lehmbewurfstücke lassen darauf folgern, daß das Fundmaterial an dem verlassenen Siedlungsteil eine lange Zeit hindurch den Unbilden der Witterung ausgesetzt war, bevor es mit Erde bedeckt wurde. Weil dasselbe beim Fundmaterial der Gruben zu beobachten ist, (die Gruben konnten also im Laufe der Benützung nicht mit Abfall gefüllt werden sein), ist es eindeutig, daß der von mir freigelegte Sied­lungsteil nur eine kurze Zeit lang bewohnt war. (Diese Annahme wurde auch von meiner Beobachtung, daß keine Spuren von einem Gehhorizont zu finden waren, bekräftigt.) CHRONOLOGISCHE BEWERTUNG DER SIEDLUNG Der korrodierte Zustand der Keramikfunde erschwert die genaue chro­nologische Bestimmung. Nur in vier Fällen ist an den Keramikstücken die Spur einer ursprünglich tief eingravierten Verzierung mit AVK-Charakter (AVK = Linienbandkeramik der Großen Ungarischen Tiefebene) zu beob­achten (Abb. 2, 2; 3, 6; 4, 3; 12, 1 ).' J Im Objekt 7 kam ein Bruchstück mit eingeritztem Meandermuster von Tiszadob-Gharakter zum Vorschein (Abb. 13, 3). Unter den eingetieften Verzierungen kommt die mit Fingereindruck verzierte Oberfläche (Abb. 2, 1 ) in der Tiszadob-Gruppe häufiger vor, 10 ebenso findet man an der feinen Keramik von Tiszadob ähnliche kleine Warzen (Abb. 12, 2). 1 1 Aufgrund der plastischen Verzierungen (mit Fingereindruck gegliederte Rippen: Abb. 2, 3; runde, flache Warzen: Abb. 2,5; 7, 5; 12, 4; geteilte Warzen: Abb. 7, 7 — 8; 13, 10; Leiste ohne Gliederung: Abb. 7, 1 ; senkrecht und waagerecht durchbohrte Ösen: Abb. 7, 6; 13, 9; 14, 2—4) kann man die grobe Keramik der AVK und der Tiszadob-Gruppe voneinander nicht unter­scheiden. 1 2 Es gibt auch keine Möglichkeit, die unverzierte Keramik zu scheiden, da sie in der AVK wie in der Tiszadob-Gruppe völlig identisch ist. Die Gefäß­formen der Tiszadob-Gruppe sind auch einfache Weiterentwicklungen der AVK-Formen. 1 3 Die Rohrfußschüsseln sind in der AVK wie auch — wenn auch in geringerer Zahl — in der Tiszadob-Gruppe zu finden. 1 4 Charakteristisch für die Gefäßtechnik ist, daß in den jüngeren Gruppen der AVK die Magerung mit Spreu gegenüber der quarzkörnigen, sandigen Magerung immer mehr in den Hintergrund gedrängt wurde. 1 5 Die fein ge­schlämmten, dünnwandigen Bruchstücke lassen sich auch in die Tiszadob­Gruppe, eventuell in die Bükk-Kultur einreihen. 1" 9 Von den Bruchstücken kamen drei vom Subhumus zutage, doch ist ihre Zugehörigkeit zur Siedlung zweifellos. 1 0 Kalicz, N. — Makkay, J., Die Linienbandkeramik in der großen ungarischen Tiefebene. Stud. Arch. 7. (Budapest 1977) 42. 1 1 Ebenda 43. 1 2 Ebenda 35f., 43. 1 3 Ebenda 40. 1 4 Ebeanda 39. 1 5 Ebeanda 33. 1 0 Waren vielleicht auch weniger tief eingeritzte Muster auf der Oberfläche, so sind sie infolge der Abnützung spurlos verschwunden.

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