Folia archeologica 31.
Ferenc Losits: Neolitikus település Krasznokvajdán
28 F. LosiTs unvorteilhafte Zusammensetzung des Bodens verantwortlich für das Fehlen der Tierknochen war. Mangels weiterer Angaben läßt sich bloß feststellen, daß an dem freigelegten Teil der Siedlung praktisch keine Tierknochen zu finden waren. BEWERTUNG DER SIEDLUNGSERSCHEINUNGEN Das freigelegte Gebiet von 375 m 2 dürfte der N-Rand der Siedlung gewesen sein, was die geringe Zahl der Siedlungserscheinungen erklärt. Vom Blickpunkt der Siedlung war Objekt 1 das bedeutendste. Es gelang uns das Objekt in verhältnismäßig ungestörtem Zustand freizulegen (das Pflügen verrückte bloß einen kleinen Teil des Schuttes von seiner ursprünglichen Stelle). Wir hoben den Lchmbewurfschutt von Quadratmeter zu Quadratmeter aus. 3 Dadurch erhielten wir einerseits wichtige Angaben zur Rekonstruktion des Gebäudes, anderseits konnten wir Beobachtungen zur Anordnung der Funde innerhalb des Gebäudes machen. Wir haben bereits im Laufe der Freilegung festgestellt, daß das Gebäude nicht in die Erde vertieft war; weil es keinen abgestampften Gehhorizont hatte, dürfte es nur eine kurze Zeit im Gebrauch gewesen sein. Nach Aufdekkung der Pfostenlöcher war es eindeutig zu sehen, daß es uns gelang, ein Gebäude mit einer Grundfläche von 5x4 m und mit Pfostenkonstruktion freizulegen. Die Pfostenlöcher erhielten keine Holzreste, sodaß der Neigungswinkel der Pfosten nicht zu bestimmen war. Aus der ovalen Form der Pfostenlöcher war es darauf zu schließen, daß die Pfosten nicht senkrecht standen. Da man aber auch für die mittleren Pfosten ovale Gruben ausgehoben hat, ist es vorzustellen, daß man damit die Stabilität der Pfosten erhöbt hat (so war die Erde neben der Pfosten von zwei Seiten her ungestört). Die entscheidende Antwort auf die Frage der Baukonstruktion gab die Verteilung nach Gewicht der in Quadratmetern gehobenen Lehmbewürfe. Im Schutt des Objekts Nr. 1 befand sich insgesamt 781,95 kg Lehmbewurf. Davon lag 2,80 kg außerhalb der geschlossenen Einheit des Schuttes und 71,40 kg im Spatenstich über der Schuttschicht, bzw. kam es während des Abreißens aus der Schuttschicht hervor. So beträgt die Lehmbewurf menge 707,75 kg, deren Verteilung nach Quadratmetern genau zu bestimmen ist (Abb. 16). Das geringe Gewicht des am NO und SW-Rand des Schuttes befindlichen Lehmbewurfs zeigt, daß das Gebäude keine aufgehenden Längswände gehabt haben dürfte. Die Hauptmasse des Lehmbewurfes konzentrierte sich laut der Gewichtsverteilung an zwei Stellen, S von den mittleren Pfosten der Pfostenreihen. Teilen wir den Schutt in zwei Teile, so sehen wir, daß die an dem NW-Teil (352,95 kg) und auf dem SO-Teil befindliche Lehmbewurfmasse (354,80 kg) beinahe genau gleich sind. 6 Das Quadratnetz richtete sich nach den Rändern des Profils und lief mit diesen parallel.