Folia archeologica 31.

Cs. Sós Ágnes: Előzetes jelentés a Zalavár-kövecsesi mentőásatásról

VORBERICHT DER RETTUNGSGRABUNG VON ZALAVAR­KÖVECSES Im Waldgebiet nördlich von Zalavár-Vársziget kam es im Laufe der Jahre 1976—1978 zu einer großangelegten Rettungsgrabung. Der Fundort ist eine einst ausgedehnte Insel, ehemals nördlich von der Burg, bzw. östlich vom gleichfalls bekannten Fundort Rezes oder Hosszúsziget (Abb. 1), welche wahrscheinlich mit den Inseln, die auf Karten des ersten Drittels des vergange­nen Jahrhunderts als Kövecses und Bükkös bezeichnet sind, identisch (Abb. 4). Zur Zeit der Entstehung dieser Karten wurde diese Insel, die eine Ausdehnung von etwa 114 000 m 2 hatte, durch den hohen Wasserstand sozusagen in zwei Inseln geteilt; sonst ist die Insel in ihrem südlichen Drittel durch eine Mulde in O-W-Richtung gegliedert, doch war sie im frühen Mittelalter zusammen­hängend besiedelt. Die Rettungsgrabung wurde wegen dem Straßenbau not­wendig, was eine Aufschließung von etwa 17 000 m 2 bedeutete; sie beschränkte sich teilweise auf die Spur der Straße, doch wurde im Norden der Insel eine zusammenhängede Fläche von etwa 120x 150 m durchforscht (Abb. 2 — 3). 1976 berührte eine Aufschließung von einigen Wochen nur den Südteil der Insel; am höchsten gelegenen Ort dieses Gebietes (Abb. 2) wurden Reste einer kleineren Kirche mit verlängerter Apsis entdeckt. Die jüngste Periode des damit zusammenhängenden, mehrschichtigen Gräberfeldes wurde durch einige Haarringe der Arpadenzeit datiert. Die Kirche ist wahrscheinlich als eine Patronatskirche der Umgebung im 9. Jh. entstanden. Gräber mit heid­nischen Begrabungsriten aus dem 9. Jh. kamen am Nordteil des Gräberfeldes vor; daselbst wurde auch ein Teil einer aus Grubenhütten bestehenden Sied­lung derselben Periode freigelegt. Es kamen zusammen 255 Grubenobjekte zum Vorschein, die verschiedene Funktionen hatten; zeitlich verteilen sie sich unter der Urzeit (verschiedene Perioden der Kupfer-, Bronze- und Eisen­zeit), der späten Kaiserzeit (spätes 4., frühes 5. Jh.), und dem 9. bis 11. Jh. Reste, welche auf Befestigungen schließen lassen, kamen aus verschiedenen Perioden der Urzeit vor; bedeutend ist ein am Nordteil der Insel beobachtetes Grabensystem, welches eine Fläche von etwa 92 X 72 m umfaßte. Das reiche Fundmaterial, welches in Folge einer insgesamt 10 Monate dauernden Rettungsgrabung zutage gekommen ist, wurde zur Zeit des Ma­nuskriptschlusses noch nicht vollständig restauriert, aber aufgrund des schon eingehender erforschten frühmittelalterlichen Materials ist es anzunehmen, daß es uns wichtige Angaben zur Siedlungsgeschichte von Mosaburg vor Pribina liefern wird. Die Aufgabe der monographischen Bearbeitung (mit Erzsébet Jerem als Mitarbeiterin in der Erforschung des vorgeschichtlichen Materials) wird das eingehende Studium des Fundmaterials sowohl die Aus­wertung des neuen Fundortes im Verhältnis mit dem Zentrum Pribinas, wie auch mit dem arpadenzeitlichen Zalavár sein.

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