Folia archeologica 30.

János Eisler: A Magyar Nemzeti Múzeum csontnyergeinek kérdéseihez. II.

238 J. EISL F.R se des Meisters des Kalvarienberges von Wasserfaß hervorgegangen ist. 5 5 Ein ähnliches Motiv finden wir an einer anderen, im Privatbesitz befindlichen Zeich­nung vor, die die thronende Maria, im Schoß mit ihrem Kind darstellt. 5 6 Den auf den Harnisch des Hl. Georgs des Batthyány-Sattels gelegten Prunk­gürtel können wir als ein in der ersten Hälfte des 15. Jhs allgemein verbreitetes Stück ansehen. 5 7 Aufgrund des beobachteten Gürtels und Harnisches ist es mög­lich, die obigen trachtengeschichtlichen Beobachtungen und angeführten Anga­ben, Beispiele auch mit waffengeschichtlichen Daten zu ergänzen. O. Gamber hat in einem grundlegenden Aufsatz 5 8 die in der ersten Hälfte des 15. Jhs in Italien witerentwickelten Plattenharnischtypen aufgezählt. Obwohl die vollkommene Aus­arbeitung einzelner Teile des Harnischtyps aus Milano und seiner Umgebung hervorgeht, können die neueren Lösungen auch in der Waffentracht nördlich der Alpen bald nachgewiesen werden. Am linken Vordersteg des Jankovich-Sattels, auf dem in Harnisch darge­stellten Soldaten sind der Harnisch und der Helm mit herabgelassenem Visier durch einen in den Harnisch geschnürten und von dort ausgehenden Riemen nebeneinander geschnallt: diese Lösung veranschaulicht Gamber an einem nord­italischen Beispiel. (Auf der einen Skizze von Pisanello — Milano, Ambrosiana ­bei Gamber S.77, Zeichnung 92. Dies ist zugleich ein Beispiel, wie auch in unse­rem Falle, für die Schiftbrust.) Bei dem auf dem Pferd sitzenden Hl. Georg des Jankovich-Sattels und dem stehenden Hl. Georg des Batthyány-Sattels ist auf den Harnischen das Schultergeschübe-das gerade in diesen Jahrzehnten auf ita­lienischem Einfluß größer wird - nicht nur ein Harnischteil südlicher Reminiszen­zen, sondern, wie dies Gamber auch an einem Beispiel veranschaulicht, erscheint auch auf dem Grabdenkmal des Herzogs Ludwig des Gebarteten von Hans Mult­scher. Das Schultergeschübe des in der Rechten ein Schwert haltenden, stehenden Soldaten des Batthyány-Sattels nähert der Form nach (äußerer breiterer Kreis, sodann in der Mitte eine kreisförmige Scheibe) einer italienischen Form - jedoch gerade das von Gamber angeführte Beispiel aus den Jahren 1420-30 beweist auch ein nördliches Vorkommen. (Thomas de S. Quintin Harpham Church, auf dem Harnisch die sog. Rundscheibendeckung. 5 9) Wir stoßen an ernste Schwierigkeiten - wie dies aus unseren obigen Unter­suchungen erhellt -, falls wir die drei Budapester Sättel mit einer Genauigkeit 5 5 Stange, A., Deutsche Malerei. III: München, Graphische Sammlung. (Berlin 1938) 89­90., Abb. 106. 5 6 Ebenda 134. Thronende Maria mit ihrem Kind, um 1445 (Abb. 173). Die Zeichnung ist in Privatbesitz. 5 7 Vgl. Finger/in, I., a. a. O.jEin weiteres Exemplar aus Ungarn: Dercsényi, D., A székes­fehérvári királyi bazilika. (Die königliche Basilika zu Székesfehérvár). (Budapest 1943) Abb. 89: Detail von einem Grabdenkmal aus dem dritten Jahrzehnt des 15. Jhs.; ferner der um das Jahr 1430 datierte Budaer Grabstein des königlichen Oberkämmerers Stibor (ebenda 102-103). 5 8 Gamber, O., Stilgeschichte des Plattenharnisches von den Anfängen bis zum 1440. Jh.d. Kunsthist. Samml. Wien 50(1953) 53-92. 5 9 Ebenda Tab. 77., 85., 87. Ubersicht der Entwicklung des Plattenharnisches: 88-89. Bezieht sich auf die Typen der Harnischschulter und auf ihre Gestaltung.; Weitere Beispiele: Bronzeepitaph des Truchsessen Georg I. von Waldburg ( + 1467), Schulterscharnier des Har­nisches (von vielen Stellen belegt, z.B. Spahr, G., Oberschwäbische Barockstraße I. (Waldbad­Baienfurt 1977) Abb. 66., sowie an der Statue des Hl. Mauritius in der Magdeburger Kathedrale. (Auch dies von zahlreichen Stellen abgebildet.) Die Alabasterstatue wurde im Jahre 1467 ge­stiftet.

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