Folia archeologica 30.

János Eisler: A Magyar Nemzeti Múzeum csontnyergeinek kérdéseihez. II.

224 J. EISL F.R Abb. 12. Meister der Nürnberger Passion : Stich vorlage. L. 1. 262,16. G. 44. München, Uni­versität 12. ábra A Nürnbergi Passió mestere: Mintalap metszethez. München, Universität ziemlich ungewöhnlichen, ikonographisch seltenen Vorkommen der Anbringungs­weise des Pferdes und Drachens nicht ohne weiteres vorbeigehen. Abweichend von der allgemeinen, seit der zweiten Hälfte des 14. Jhs häufigen Lösung, windet sich der Schwanz des Drachens auf unserem Sattel nicht auf die Hinterbeine des Pferdes, sondern schlägt zwischen den Vorderbeinen empor. Auf den italienischen Miniaturen des 14. Jhs, auf den Fresken des ausgehenden Jahrhunderts oder zur Jahrhundertswende, sodann auf den deutschen Stichen der ersten Hälfte des 15. Jhs berührt das Hinterbein des Pferdes den sich windenden Schwanz des Drachens. Es ist nicht zu glauben, daß es sich hier um die Übernahme eines Stiches handelt, wobei unser Schnitzer das Motiv mit Vertauschung der Seiten wiederholen wollte. Zur Klärung der ungewöhnlichen Lösung bieten sich zwei Möglichkeiten. Ent­weder haben wir es mit einem solchen, seit dem Hl. Georg von Prag in Mittel­europa weiterlebenden Typ zu tun, dessen Vorbilder oder Nachahmungen inzwischen zugrunde gegangen sind, oder wir müssen mit der individuellen Ini­tiative unseres Schnitzers, mit seinem eigenen Ideenreichtum rechnen. Ein gleichfalls mitteleuropäisches Detail stellt das folgende, auf dem Bat­thyány-Sattel, bei den Füssen des Hl. Georgs sichtbare, mit einem riesengroßen Buckel dargestellte, fast den ganzen Vordersteg des Sattels ausfüllende Dra­chenmotiv dar (Abb. 15). Hier müssen wir daran achten, daß der Schnitzer ein fertiges Schema kopiert hat, bloß nicht in waagerechter Stellung, sondern sich •der Sattelform anpassend, senkrecht, verdreht, als ein schon vorgeformtes Bild-

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