Folia archeologica 30.

János Eisler: A Magyar Nemzeti Múzeum csontnyergeinek kérdéseihez. II.

BEINSÄTTF.L 207 Verschiedenartigkeiten ist es problematisch, ob die Sättel in einem Zentrum oder in ein und derselben Werkstätte (so in der der Embriachis) erzeugt worden sind. Doch wenn es auch so wäre, wodurch ließe sich die so schwankende Qualität in der Ausarbeitung der Sättel, in der Formung der Gestalten, im Duktus ihrer Konturen und die voneinander oft entschieden abweichende Ausführung erklä­ren ? Es wäre auch zu untersuchen, ob die Ausgestaltung von zweifelsohne ande­rem Typ der Figuren der Sattelgruppe aus irgendeinem parallelen oder früheren Stil der Embriachis abgeleitet werden könnte, ferner falls der Kreis der Embriachis nicht in Rede kommt, wo dieser Stil dann wohl entstanden sein dürfte ? Die von Schlosser als nördlich (deutsch) bezeichnete Stilschicht der Sattel­gruppe ist eine Verschmelzung von zahlreichen örtlichen Komponenten der in­ternationalen Gotik und als ein solches Produkt mußten sie nicht bloß in Nordita­lien an den Sätteln erschienen: sie konnten an sie auch auf irgendwelchen, zwischen extreme Werte fallenden Stationen der vom letzten Drittel des 14. Jhs sich durch­setzenden nord-südlichen (und west-östlichen) oder umgekehrt: süd-nördlichen bzw. ost-westlichen Fluktuation gelangt sein. Die Frage des Einflusses der frü­hen, in der ersten Hälfte des 15. Jhs gefertigten deutschen Stiche wurde syste­matisch auch seit Schlosser nicht erörtert. Es liegt demnach auf der Hand, daß unsere Forschungsergebnisse von den sich auf diese Frage beziehenden Kennt­nissen des 19. Jhs abweichen werden. Die in den Devisen vorhandenen Dialekte, sprachlichen Eigenartigkeiten ermöglichen die Voraussetzung, daß obwohl die Sättel in denselben Typ gehören, dennoch in voneinander weit gelegenen Werk­stätten erzeugt worden sind. Dies wird auch von den lateinischen, italienischen, bairischen, tirolischen, schlesischen Devisen der heute bekannten 21 Sättel unter­stützt. Zur Untersuchung der mit den uns interessierenden Sätteln in Verbindung bringbaren oder gebrachten, im I. Teil meiner Abhandlung erörterten, zeitge­nössischen Quellen sollen hier noch zwei Ergänzungen beigefügt werden. Die erste von diesen gehört wiederum zu jenem Problemenkreis, ob die Mitglieder des Drachenordens bei ihrer Aufnahme in den Orden, oder zu einem späteren Zeitpunkt, überhaupt solche Prunksättel erhalten haben. Die zweite Quelle befaßt sich mit der Auswertung der von István Genthon angeführten, sich auf den Meister unserer Sättel oder auf dessen Kreis beziehbaren französischen Inventaren­teile. Wir haben aus der Stiftungsurkunde und aus zwei Stellen von Windecke gesehen, daß die Aufnahme in den Drachenorden mit dem Erhalten der Devise der Gesellschaft verbunden war. Den serbischen Herzog Hervoja hat Sigismund Behandlung ihrer Arbeit: Toesca, P., II Trecento (Torino 1951) 925ff. Der seit der ersten meinen Mitteilung über die Wiener Sättel erschienene Katalog : Thomas, B.-Gamber, O. Kunsthistorisches Museum, Wien. Waffensammlung, Katalog der Leibrüstkammer. I. (Wien 1976) 69-71. Prunk­sattel, Südostdeutsch. A 73. Abb. 19. Süddeutsch, um 1455. A 64. Abb. 18.; Das Ungarische Nationalmuseum. Hg. zum 175. Jahrestag seiner Gründung. (Budapest 1977) Nr. 126 95. „Der Sattel entstand um 1430." „Es ist anzunehmen, daß die Sättel, die im Ungarischen National­museum aufbewahrt werden, von dem prachtliebenden König Sigismund bei rheinländischen ( I) Meistern bestellt wurden, um später vom König an Mitglieder des Drachenordens verschenkt zu werden (!)". Die Embriachi-Schnitzereien des Kunstgewerbemuseums wurden in Budapest auf der kleinplastischen Ausstellung im Jahre 1978 zur Schau gestellt: Ausstellung von Werken der Kleinplastik 10-19. Jh. Katalog v. É. Sz • Esz/áry und E. Sz. Koroknay. (Budapest 1978) Kat. 17-18. Nr. 22-25.

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