Folia archeologica 28.
János Eisler: A Magyar Nemzeti Múzeum csontnyergeinek kérdéseihez. I.
196 J. EISL F.R und vielleicht der Gebrauch . . . machen die Annahme naheliegend, daß diese Sättel irgendwie enger mit den Zeremonien ( ?), Bräuchen des Drachenordens zu tun hatten. Ihre Entstehungszeit kann schon auf die zwanziger-dreißiger Jahre des 15. Jahrhunderts gesetzt werden, ihre erste Erwähnung stammt aus 1431, als Sigismund dem walachischen Woiwoden Vlad Drakul einen solchen Sattel geschenkt hat, anläßlich dessen, daß er zum Ritter des Drachenordens geschlagen wurde." (Hervorgehoben von mir. - J. E.) 1 0 G. Nagy gründete seine Annahme auf einen im 19. Jahrhundert notierten, in den vorangehenden Jahrhunderten als mündliche Überlieferung lebenden, legendenhaften Umstand, H. Horváth erörtert jedoch, ohne daß er auf Grund einer zeitgenössischen Quelle die Dokumentierbarkeit der Schenkung von Nürnberg kontrolliert hätte, diese als authentisches Geschehnis. Die spätere ungarische Fachliteratur übernahm und wiederholte Sigismund, die Drachengesellschaft und daraus folgend auch die Möglichkeit der Herstellung der Sättel zu Buda, jedesmal wenn die Sattelgruppe, näher die Exemplare des Nationalmuseums zur Sprache kamen. 1 1 Es ist nicht übertrieben, wenn wir behaupten, daß die sich mit den Sätteln befassende Forschung seit 1937 trotz dessen auf den toten Punkt gelangte, daß die postum erschienene Arbeit von I. Genthon: „Magyar művészeti emlékek külföldön" (Denkmäler der ungarischen Kunst im Ausland), so wie dies aus einem der publizierten Teile hervorgegangen ist, die Feststellungen der Forschung in ein kritisches Licht gestellt und auf ihre ungegründete Punkte und Mangelhaftigkeiten hingewiesen hat. 1 2 Da die ungarische Fachliteratur sich bezüglich einer Sattelschenkung — wie gesehen — stillschweigend auf eine Nürnberger Schenkung aus 1431 beruft, müssen wir zuerst untersuchen, ob eine solche historische Quelle, die die obige Nürnberger Schenkung an Vlad Drakul erwähnt, tatsächlich aufgewiesen werden kann. Eberhardt Windecke, der ausführlichste Chronist des Zeitalters Sigismunds, insbesondere der Geschehnisse aus dem Kreise des Kaisers, berichtet in seinen „Denkwürdigkeiten" zweimal über eine Aufnahme unter die Mitglieder des Drachenordens. 1 3 1420 wird der böhmische Adelige Schanko (Zdenko) von Wartenberg zum Ritter des Drachenordens geschlagen. „In der selben zit was der Hussen und Ketzer houptman ein lantherre zu Behem und eins grossen geschlechte und was zümol ein schöner wolredender man, der hiess Schanko von Wartenberg .. . (Sigismund) nam in sin rat und gap im sin geselschaft, das was ein 1 i n t w о r m, hing an eim cruz. . .", dann weiter unten „.. .der worent aber nit me danne vierundzwenzig die das cruz und den lintworm allein mit im trugent daran, ir worent aber vil, die den wurm allein trügent." 1 4 Wartenberg erhält ein aus Drachen und Kreuz bestehendes Abzeichen, das heißt er wird in die wenigere Mitglieder - bei der Gründung ursprünglich 22 Ritter, Ba1 0 Ebd. 184. 1 1 A magyarországi művészet története. I. loc. cit.; Gerevich, L., loc. cit.; Kalmár, /., loc. cit. 1 2 Gentbon, I., а. а. О. 6-10. 1 3 Windecke, E., Denkwürdigkeiten zur Geschichte des Zeitalters von Kaiser Sigismund. Hrsg. v. W. Altmann (Berlin 1893) » Ebd. CL/148a, 130.