Folia archeologica 28.

János Eisler: A Magyar Nemzeti Múzeum csontnyergeinek kérdéseihez. I.

194 J. EISLF.R einzelnen Stücke der Sattelgruppe, insbesondere in den Stichwörtern der Kataloge, den auch auf ihre Fertigungszeit eingehenden Epochenmonographien, waffenge­schichtlichen Publikationen zusammenfassenden Charakters länger oder kürzer erörtert. Bedauerlicher als dieser Umstand ist aber, daß die ungarische Fachli­teratur im vergangenen halben Jahrhundert im Zusammenhang mit den Sätteln des Nationalmuseums die vorangehenden Feststellungen mit kleineren oder größeren Abweichungen wiederholte, ohne daß man diese einer kritischen Unter­suchung unterzogen oder die Folgen der übernommenen Feststellungen durch­gedacht hätte. So kommt es zur überraschenden Tatsache, daß man über die Budapester Sättel die letzte, tatsächlich neue Feststellung im )ahre 1910 geschrie­ben hat. G. Nagy hat im Periodikum Hadtörténelmi Közlemények, Jahrgang 1910, Heft 1,2 in der ungarischen Fachliteratur erstmals den Gedanken aufgeworfen, daß zwischen den Sätteln des Ungarischen Nationalmuseums und der des Luxem­burgischen Herrscherhauses eine engere Verbindung bestanden haben dürfte. 4 Seine Annahme basierte er darauf, daß der sog. Jankovich-Sattel des National­museums — einer örtlichen Tradition gemäß als Schenkung des Königs Sigismund nach der Schlacht von Nikopol - Jahrhunderte lang in Bukarest aufbewahrt wurde. 5 Auf die Bukarester Herstammung basierend setzte er voraus, daß der Sattel das Eigentum des rumänischen Woiwoden Vlad Drakul gewesen sein konnte, der das Prachtstück „zur Gelegenheit, als ihn Sigismund 1432 in Nürnberg zum Ritter des Drachenorden schlug" bekam." Der Verfasser der Abhandlung in den Hadtörténelmi Közlemények zieht dann die Schlußfolgerung, daß diese „Prunksättel größtenteils solche sind, mit welchen Sigismund jene ungarischen und anderen vornehmen Persönlichkeiten beschenkte, die er unter die Ritter des Drachenordens aufgenommen hat." 7 Von den Sätteln des Nationalmuseums hielt er, daß diese „Sigismund - wenn auch von rheinländischen Meistern - fertigen ließ." Angesichts der ungarischen Form der Sättel „können wir in erster Linie an den ungarischen König Sigismund denken, ... in der Ausführung konnte die Technik und der Geschmack der rheinländischen Meister zur Geltung kommen, jedoch betreffs der Form des Sattels und der Themen der Schnitzereien hat die Direktiven der Besteller gegeben" (Hervorgehoben von mir. - J. E.) - stellte er fest. 8 Was bei G. Nagy im Jahre 1910 eine Hypothese und eine daraus gezogene Folgerung ist, erscheint bei H. Horváth in seinem 1937 erschienenen Werk: „Zsigmond király és kora" (König Sigismund und seine Zeit) schon als Tatsache. Er schreibt in seiner Monographie: „Das auf den Sätteln oft angewandte Ab­zeichen des Drachenordens . . . zeugt über die Mäzenatentum Sigismunds, die Formen, wiederum über ungarische Bräuche und für den „Sitte". 9 Im weiteren: „. . . Die ungarische Verbindung mit dem Drachenorden, die Bestellung 4 Nagy, G., а. а. О. 227. 5 Ebd. 232.; En/z, G., Arch.Ért. 52(1939) 165-186. geht gleichfalls auf die Kaufsverhält­nisse ein. <• Nagy, G., а. а. О. 227-228. ' Ebd. 8 Ebd. 0 Horváth, H., a. a. О. 183f.

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