Folia archeologica 28.

János Eisler: A Magyar Nemzeti Múzeum csontnyergeinek kérdéseihez. I.

192 J. EISLER zu Beginn der Arbeit unerläßlich, sie kann ja implizite auch schon die Lösung der Ursprungsfrage in sich tragen, da es offenkundig ist, daß sich die komplexe Thematik der Darstellungen der Sättel in solchen Kunstzentren gestaltet haben oder in solche Zentren gelangt sein dürfte, wo die auf den Sätteln sich wider­spiegelnden höfisch-ritterlichen Gebräuche alltägliche, einheimische Erschei­nungen sind. All dies vorausgeschickt, müssen wir unsere Untersuchungen vor der Auf­zählung der typologischen, zur Lösung des Ursprunges und der Chronologie bei­tragenden stilkritischen Beobachtungen mit einem kurzen forschungsgeschicht­lichen Überlick beginnen, wobei wir mit Hilfe einer Quellenkritik darauf ein­gehen, wieweit die aus der bisher Vorausgesetzen Herstellungszeit der Prunksättel stammenden, in der Literatur bisher beachteten oder im Gegensatz, unbeachtet gebliebenen schriftlichen Quellen auf die Sättel der erörterten Denkmalgruppe bezogen werden können. Seit der Publikation von F. Römer im Jahre 1865. 2 ferner dem Erscheinen der für die Sattelgruppe grundlegenden Zusammenfassung von Schlosser® gab es auf jene Weise, wie dies im Falle der sich mit den Sätteln befassenden ersten Mitteilungen geschah, keine Veröffentlichung bezüglich der sich an die präch­tigen Sättel des Ungarischen Nationalmuseums knüpfenden Fragen eine sol­che Antwort, die zur Lösung der Problematik dieser einen Fortschritt bedeu­tet hätte. In der sich auf die Budapester, in dem Ungarischen National­museum aufbewahrten und mit diesen gleichzeitig entstandenen, zur selben Gruppe gereihten, in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts gefertigten Sättel beziehenden Literatur der vergangenen sechs-sieben Jahrzehnte gibt es selbst in solchen grundlegenden Fragen: wo und wann die Sättel mit einer maximalen Abweichung von ein bis zwei Jahrzehnten gefertigt worden sind bzw. was ihre Anwendungsgebiet war, keine beweiskräftige Urkunde oder eine auf engerer Stilanalogie basierende Antwort. Nach der vorbildlichen Mitteilung von F. Rö­mer - die bezüglich der Herstellungszeit, der Auslegung der Symbolik seiner Darstellungen, des Herstammens der Sattlermeister, ja sogar betreffs des Ge­brauches der Sättel des Ungarischen Nationalmuseums Vorschläge macht - hat sich nicht die einheimische, sondern die ausländische kunsthistorische Literatur mit den damals vor allem in europäischen Museen aufbewahrten Sätteln gleichen Typs, unter diesen auch mit den in der Sammlung des Nationalmuseums auf­bewahrten drei Beinsatteln befaßt. Die klassische Abhandlung von J. v. Schlosser aus dem Jahre 1894 verwies mit stilkritischen Bemerkungen auch auf den Fler­stellungsort der Sättel - einen Teil hielt er für in Tirol hergestellt, bei zwei Sätteln versuchte er auch den ersten Besitzer zu benennen, wodurch er einen Ausgangs­punkt für die spätere Literatur zur Aufstellung der relativen Chronologie sowie eine Richtung zeigende Interpretation bezüglich der die Sättel bedeckenden, allegorischen, symbolischen, illustrativen Szenen gab. Die sich an die Sättel knüpfenden weiteren Hypothesen, neueren Meinungen entfalteten sich aber im späteren keine selbständige Studien monographischen Charakters; so wurden die - Römer, F., loc. cit. 3 Schlosser, J. v., !oc. cit.

Next

/
Thumbnails
Contents