Folia archeologica 28.
Éva B. Bónis: A brigetioi kurucdombi fazekastelep
108 É. В. BONIS Stelle des Töpferviertels am Kurucdomb gut sichtbar ist 4 - haben wir in einer unserer früheren Mitteilungen wiederholt. 5 Paulovics erwähnt in der Einleitung seines Aufsatzes über einen germanischen Kopf einen runden Ofen, der so ausgesehen haben konnte, wie die in Brigetio in den Canabae auch anderswo gebrauchten Töpferöfen. 6 Über das Töpferviertel am Kurucdomb erhalten wir noch einmal eine Nachricht im Zusammenhang mit der von A. Mócsy im Jahre 1954 durchgeführten Rettungsgrabung. 7 Infolge der Erdarbeiten beim Deichbau zwischen Szöny und Almásfüzitő ist die Notausgrabung dringend geworden. Beim Kurucdomb betrug der zum Deichbau zum Abtragen bestimmte Erdstreifen eine Breite von 20 m. In diesem Streifen wurde von A. Mócsy der Graben Nr. 1 geschnitten. Aus dem Graben kam eine 15-30 cm dicke, aus zerbröckelnden, roten Ziegelbruchstücken bestehende, planierte Schicht zum Vorschein. Westlich und östlich vom Höhenpunkt des Kurucdomb (112,2 m) zeigten sich an mehreren Stellen von Ziegelbrennen herstammende Ziegelbruchstücke. Ein ähnliches Ergebnis zeigten auch die Gräben Nr. 2 und 3, in denen sich der Mutterboden in 1,50 cm-Tiefe zeigte. Die im Graben Nr. 4 gelegte, O-W-orientierte Trockenmauer bestand aus braunem und hellgelbem, durchbrannten!, grobem Ziegelfragment. Südlich von der Mauer kam ein Rundofen zum Vorschein, den man in den aus Steinen gelegten Mauern gebauten Raum eingegraben hat. In der Ecke des Raumes lief ein mit Ziegeln ausgelegter Kanal, in dessen Gründung auch ein Stempelziegel mit den Buchstaben LEG I AD gefunden wurde. In den etwas ovalförmigen Ofen wurden noch zur Zeit der Römer in WSW-ONO-Richtung eine 190x75 cm große Grabgrube errichtet, aus der ein Männerskelett mit den Beigaben: Zwiebelkopffibel, Silberring und bleiglasierter Becher zum Vorschein gekommen ist. Der Boden des zum Ofen gehörenden, zum Heizraum führenden Kanals war stark durchbrannt, öfters überschmiert, in den Beschmierungsschichten mit Holzkohlenresten. Es wurde schon von Paulovics festgestellt, daß ,,. . . der Hügel kein natürliches Gebilde ist, sondern das Töpferviertel der Legion bedeckt und die Denkmäler der sich auf mehrere Jahrhunderte erstreckenden Ziegelbrennerei in sich birgt . . . Durch den Schutt der zeitweise aufgelassenen Ziegelbrennerei ist an dieser, ein gutes Lehm liefernden Stelle eine wahrhafte mons testacius entstanden...". 8 Aus dem oben gesagten geht hervor, daß die Ziegelbrennerei der Legion bereits in Betrieb war als es auch zur Herstellung von Gefäßen gekommen ist und die Rundöfen in den Schutt der Ziegelbrennerei eingebaut wurden. Auch das Töpferviertel hatte mehrere Perioden. Auf die lange Zeit dauernde Produktion weist auch das Fundmaterial hin, in dem wir die Töpferprodukte verschiedener Perioden antreffen. Das Material des Töpferviertels am Kurucdomb gelangte 1934 in das Ungarische Nationalmuseum. Einen Teil der Funde hat J. Petrovics 4 Barkóc^i, L., Brigetio. DissPann II : 22 (Bp. 1951) 7., Abb. 1. 5 B. Bonis, É., FA 26(1975) 72., Abb. 1. 0 Ebd. Abb. 2-5.; Die auf der Töpfersiedlung von Gerhát gefundenen Rundöfen s. auf den Fotonegativen der Archäologischen Dokumentationsabteilung des UngNatMus unter Nr R. 4868-4870. " UngNatMus Archäologische Dokumentationsabteilung. Inv.-Nr.: 461. Sz. VII. Für die Überlassung der Daten bin ich A. Mócsy Dank schuldig. 8 Paulovics I., Arch.Ért. 47(1934) 139-140.