Folia archeologica 27.
Endre Tóth: Savaria és környéke IV-IX. századi történeti problémáihoz
SAVARIA 103 Ludwig d. Deutsche schenkte am 20. November 860 auf die Bitte des Erzbischofs Adalwin Sabariam civitatem et Peinihbaa, ferner cnrtes .. . ad Penninuuanc, ad ecclesiam Anzonis, ad Uuitanesberc, ad ecclesiam Ellodis, ad ecclesiam Minigonis presbiteri, ad Kundpoldesdorf, ad Карат, ad sicca»/ Sabariam, item ad Peinicahu, ad Salapiugin . . . usw. dem Salzburger Bistum, die die Kirche auch schon früher als Lehnsgut besaß. 4' 1 Dieselben Ortschaften und Besitze sind auch in der auf den Namen des Kaisers Arnulf am 20. November 885 datierten gefälschten Urkunde zu finden, 4 4 die aber Otto II. im Jahre 982 als authentische Urkunde bekräftigt hat. 4"' Diese letztere Urkunde, die unter dem Salzburger Erzbischof Friedrich vor 977 gefälscht worden ist, 4 5 wurde nach Otto II. von einer Reihe deutscher Flerrscher noch nacheinander bekräftigt. 4 7 Der uns interessierende Teil des Arnulfinum ist der folgende: ... ad Penninvanc, quicquid ibi habuimus, ad aecclesiam An^onis, ad Vuitinesperch, quicquid ibi habuimus, excepto quod Mosogouuoni dabamus propter fidele servitium, hoc est höbe C, ad aecclesiam Ellodis, ad aecclesiam Minigonis presbiteri, ad Guntpoldesdorf quicquid ibi habuimus, ad Карат, ad Sabariam civitatem et aecclesiam cum décima et theloneis, vineis, agris, pratis, pascuis forestibus montibus cunctisque ad eandem civitatem iuste ac legitime pertinentibus , ad siccam Sabariam, ad Peininchaha, ad Mosaburch abbaciam, ubi sanctus Adrianus martir Christi requiescit . .. Von den hier erwähnten Ortschaften können wir zwei genau und mit Sicherheit lokalisieren: Sabaria civitas und Mosaburg. Die erste ist Szombathely, das im 9. Jahrhundert unter der karolingischen Verwaltung Westtransdanubiens ein grafschaftliches Zentrum war, 4 8 und die erwähnte Kirche ist vielleicht ein Vorgänger der heutigen, zu Ehren des Hl. Martin geweihten Kirche. 4" Mosaburg ist hingegen Zalavár. 5 0 Während die Identifizierung dieser beiden Ortsnamen akzeptiert wurde, teilen sich bezüglich der übrigen Identifizierungen die Meinungen. Ich untersuche nur jene Ortsnamen dieser beiden Urkunden, die zur Identifizierung der « MG D Karol. I. Ludovici Germ. Nr. 102, 148. 4 4 MG D Karol. III. Arnulphi, Nr. 184, 281. 1 5 MG D Regum et imp. Germ. II. Nr. 275. Nach der Meinung von H. Kolter (König Arnolfs großes Privileg für Salzburg. Mitt. Ges. Salzb. Landesk. 109. 1969. 65-.) ist selbst die Bekräftigung der Urkunde aus dem Jahre 977 durch Otto II. (MG D regum et imp. Germ. II. Nr. 165) eine Fälschung. 4( 1 MG D Karol. III. Arnulphi. Nr. 184. pp. 281-282. Vgl. noch: Koller , H., а. а. O. 65-. 4 7 MG D regum et imp. Germ. II. Nr. 275., III. Nr. 1. usw. 4 8 Mitterauer, M., Karolingische Markgrafen in Südosten. Archiv f. Öst. Gesch. 123(1963) 86. 4 9 Zur Kirche vgl.: Paulovics, I., Römischer Ursprung der St. Martinus-Kirche in Szombathely Acta Savariensia 4. (Szombathely 1944) 1-56.; Horváth, T. A., Urkundliche Beweise der Geburt des hl. Martinus Szombathely. Acta Savariensia 4. (Szombathely 1944) 57-77. 5 0 Die Frage wurde zuletzt von Cs. Sós, A., Die slawische Bevölkerung Westungarns im 9. Jahrhundert. Münchener Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte 22. (München 1974) ausführlich behandelt. Auch an dieser Stelle spreche ich A. Cs. Sós für ihre bei der Verfassung der vorliegenden Abhandlung freundlichst gebotene Hilfe meinen Dank aus. - Es ist noch zu bemerken, daß nicht der gan^e Körper des Märtyrers Adrianus in Mosaburg geruht haben mußte, man kann, wie dies der Wortgebrauch zuläßt, auch auf eine bedeutendere Reliquie denken. Vgl. Diimmler, E., Archiv f. Kunde Öst. Geschichtsquellen 22(1860) 293-.; der Kult des Hl. Adrians hat sich im ungarischen Mittelalter im Komitat Zala (in diesem Komitat liegt auch Mosaburg) ziemlich verbreitet, was auch ein Dorfname (Lisp css^entadorjáti) sowie die Kirche unter dem Patrozinium des Adrians von Becsvölgye und Söjtör beweisen. Demgegenüber ist in den Komitaten Vas, Sopron, Győr und Moson weder ein solcher Dorfname, noch ein Patrozinium des Adrians zu finden. Oie Angaben der übrigen Komitate sind mir nicht bekannt.