Folia archeologica 26.

Tibor Kemenczei: Zur Verbreitung der spätbronzezeitlichen Urnenfelderkultur östlich der Dernau

URNENFELDERKULTUR 65 t Zahl erschienen sind. 6 3 E. Patek setzt den Beginn der jüngeren Periode der Urnen­felderkultur ebenfalls auf dieses Zeitalter und hält es für möglich, daß zu dieser Zeit neuere Volksgruppen der Urnenfelderkultur in Transdanubien erschienen sind. 6 4 Daß die überwiegende Mehrheit der Gräber der großen Urnenfelder aus der Zeit der Perioden Hallstatt A 2-B stammt, beweist, daß die Bevölkerung Trans­danubiens damals in beträchtlicher Weise zugenommen hat. Die aus der mittleren Periode Hallstatt A stammenden vielen Bronzefunde (Fundgruppen von Typ Kisapáti—Lengyeltóti, Kurd), 6 5 die Änderung des Formenschatzes der keramischen Kunst sprechen gleichfalls dafür, daß zu dieser Zeit — und nicht wie ein Teil der slowakischen Forscher behauptet, 6 6 zu Beginn der Periode Hallstatt A — in der Entwicklung der Urnenfelderkultur des westlichen Karpatenbeckens eine neue Phase eingesetzt hat. Zur Zeit der jüngeren Phase der Urnenfelderkultur kam es nicht nur westlich der Donau, sondern auch östlich dieser zu bedeutenden Änderungen. Im Gebiet der Cseke- und Csorva-Gruppe kamen Funde zum Vorschein, die die Nieder­lassung des Volkes der jüngeren Urnenfelderkultur bewiesen haben. Von diesen ist in bedeutendster Anzahl das Denkmalmaterial der Váler Gruppe bekannt. Das Siedlungszentrum des Volkes der Váler Gruppe ist Osttransdanubien. Seine Funde kamen jedoch auch östlich der Donau zum Vorschein. É. F. Petres und F. Kőszegi zählten in diesem Gebiet die folgenden Fundorte auf: Budapest­Zugló-Egressy út, Bazsarózsa út, Budapest-Sashalom, Budapest-Kerepes, Szada, Kisszentmiklós, Galgamácsa-Iklad, Szolnok, Tiszavárkony, Borsodharsány. 67 Von diesen sind die in Galgamácsa-Iklad und in Borsodharsány zum Vorschein gekommenen Funde Überlieferungen des Volkes der Kyjatice-Kultur, während der Fundort von Tiszavárkony im Gebiet der Gáva-Kultur liegt. Den übrigen aufgezählten Fundorten schließt sich als neuer Fund ein in Pécel zum Vorschein gekommenes Urnengrab an, dessen Material wir nachstehend veröffentlichen. Pécel, Pesti út 4. Die Funde des bei der Baumpflanzung im Garten des Hauses zum Vorschein gekommenen Urnengrabes hat G. Fehér ins Nationalmuseum eingeliefert. Diese sind, wie folgt: Unterer Teil einer Urne. Bdm: 8,5 cm (Abb. 3:16) ; Fußschüssel­chen. H: 7,1 cm, Mdm: 13,1 cm, Bdm: 4cm (Abb. 3:14); Schüsselchen mit fehlendem Henkel. H: 5,7 cm, Mdm: 12,4 cm, Bdm: 5,6 cm (Abb. 3:15) ; Schüssel mit turbanförmig verziertem Rand. FI: 6,1 cm, Mdm: 14,1 cm, Bdm: 4,3 cm (Abb. 3:10); Schüssel mit turbanförmig verziertem Rand. H: 6 cm, Mdm: 15,2 cm, Bdm: 6,4 cm (Abb. 3:12) ; Schüssel mit welligem Rand. H: 5,1 cm, Mdm: 16 cm, Bdm: 6 cm (Abb. 3:11) ; Schüssel mit eingezogenem Rand. H: 5,4 cm, Mdm: 16,5 cm, Bdm: 5 cm (Abb. 3:13). 0 3 Kőszegi, F., Acta Arch. Hung. 12(1960) 184. 11 4 Patek, E., Die Urnenfelderkultur ... 117. C 5 Brunn, W. A. v., Mitteldeutsche Hortfunde der jüngeren Bronzezeit. (Berlin 1968) 290—291.; Mozsolics, A., Beziehungen zwischen Italien und Ungarn während „Bronzo recente" und „Bronzo finale". RSP 27(1972) 387—393. 0( 1 Paulik, f., Das Velatice-Baierdorf . . . 556.; Ders., Die Velaticer Kultur . . . 26—27.; Focik, A. — Vladár,]., a.a.O. 422. «' F. Petres, É., Alba Regia 1(1960) 39.; Kőszegi, F., Acta Arch. Hung. 12(1960) 167.; Ders., BpR 22(1971) 81. 5 Folia Archaeologica 1975

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