Folia archeologica 26.

Tibor Kemenczei: Zur Verbreitung der spätbronzezeitlichen Urnenfelderkultur östlich der Dernau

56 'Г . KEMENCZEI Gruppen auseinanderzutrennen. Im Westen hat sich die Gruppe von Csórva nicht ganz an die Donau erstreckt, da die Fundorte an der Donau zur Urnenfelderkul­tur Südtransdanubiens gehört haben. Auch im südlichen Teil jenseits der Theiß­gegend ist die Grenzlinie der Verbreitung nicht eindeutig. Dort gehörte das als östlichster Fundort angegebene Pécska (Pecica) ganz bestimmt nicht zur Gruppe von Csórva. Die Mehrheit der zwischen Pécska und der Theiß zum Vorschein gekommenen Funde besteht nur aus zerstreuten Gefäßfragmenten. Allein die in Mezőberény freigelegten Urnengräber können mit Sicherheit hierher gezählt werden. 3 6 Aufgrund des Gesagten kann man behaupten, daß das Volk der Gruppe von Csórva im südlichen Teil des Alföld sich auch östlich der Theiß niedergelas­sen hat. An der Mittleren Theiß ist das Bild eindeutiger. Hier im Gebiet jenseits der Theiß lebte das Volk der Gáva-Kultur, jedoch wurden von diesem auch am rechten Ufer der Theiß (Tiszakeszi, Poroszló, Tiszafüred, Egyek usw.) Siedlungen errichtet. Die Grenze zwischen den Volksgruppen von Csórva und Gáva zog sich daher vor dem westlichen Ufer des Flusses. Das Denkmalmaterial der Gruppe von Cseke und Csórva kam an der Mitt­leren Theiß auf zwei Fundorten zum Vorschein. Der eine Ort ist Mezőcsát, wo E. Patek einen Siedlungsteil freigelegt hat, dessen sich im Museum von Miskolc befindliches Material noch unveröffentlich ist. 3 7 Der andere Fundort ist Tiszabö, von wo K. Kozák aus Brandgräbern stammende Funde in das Nationalmuseum eingeliefert hat. Diese sind: Schale. H: 8 cm, Mdm: 15,2 cm, Bdm: 11 cm (Abb. 2:13); Schale, H.: 7,5 cm, Mdm: 16,2 cm, Bdm: 10 cm (Abb. 2:14); Wandteil eines Gefässes mit dem Fragment eines Bandhenkels; Bronzestücke mit rundem Querschnitt. Mit den im nördlichen Alföld zum Vorschein gekommenen Funden auch das Denkmalmaterial der Piliny- und Kyjatice-Kultur des Berglandes in Betracht genommen, können wir die Grenze der Gruppe von Csórva an dem am Fuß des Bükk-Mátragebirges liegenden Alföld-Streifen ziehen. Dort sind nämlich die Funde von zwei solchen Urnenfeldern zum Vorschein gekommen, die bezüglich des Zeitpunktes des Erscheinens des Volkes der Cseke-Gruppe im Alföld, zur Bestimmung der Entstehungszeit dieser Gruppe einen guten Anhaltspunkt bieten. In Gelej, in der Gemarkung der dem rechten Ufer der Theiß nahe liegenden Ortschaft wurden zwischen 1963—66 Ausgrabungen durchgeführt, als deren Ergebnisse die Skelettgräber der mittelbronzezeitlichen Füzesabony-Kultur und die Urnenbestattungen der spätbronzezeitlichen Piliny-Kultur, insgesamt 280 Gräber zum Vorschein gekommen sind. 3 8 Von diesen stammten 150 aus der Spätbronzezeit. Der Großteil der Urnengräber enthielt die charakteristischen keramischen Typen der Spät-Piliny-Kultur. Aus einigen Gräbern (Nr. 86, 125, 126, 153, 241, 268) kamen jedoch von der Keramik des Volkes der Piliny-Kultur völlig abweichende Gefäße zum Vorschein. Diese Gräber lagen am Rande des Urnenfeldes und gehören ganz bestimmt zu den jüngsten Bestattungen. Von die­sen führen wir das Fundmaterial von drei Gräbern vor. 3 0 Maráz, В-, RF I: 24(1971) 10. « Patek, E., MAI 1(1970)120. « Ka/icz, N.. MAI 1(1970) 102—103.; Kemenczei, T., Arch. Ért. 96(1969) 251. Das Fund­material der Ausgrabung wird von E. Patek und T. Kemenczei bearbeitet. Hier sage ich Dank Dr. E. Patek, dafür, daß sie zur präliminaren Wertung der Funde des spätbronzezeitlichen Gräberfeldes beigetragen hat.

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