Folia archeologica 26.
Tibor Kemenczei: Zur Verbreitung der spätbronzezeitlichen Urnenfelderkultur östlich der Dernau
48 'Г . KEMENCZEI unter den Funden der in Maroslekence (Lechina de Mures) erschlossenen Siedlung zum Vorschein gekommenen einzelnen keramischen Typen mit dem Vordringen der Kultur von Dalj bis Mitteltranssylvanien in Verbindung gebracht. 1 6 K. Horedt hat sogar in zwei Abhandlungen auf die westlichen Elemente des spätbronzezeitlichen Denkmalmaterials Transsylvaniens hingewiesen, deren Herkunft er aus der Dalj- und Velatice-Kultur hergeleitet hat. 1' Die keramischen Funde der in Réty (Reci) freigelegten, aus der Periode Ha A-B stammenden Siedlung widerspiegeln laut Z. Székely auch mitteleuropäische Einflüsse. 1 8 D. Berciu hat die Ausbildung der spätbronzezeitlichen Kulturen Rumäniens auf örtliche Grundlagen zurückgeführt, zugleich aber auch das Erscheinen von Haiistatter Formen südwestlichwestlicher Herkunft in Mitteltranssylvanien, Muntenien und entlang des Unterlaufes der Donau festgestellt. 1 9 Auf die Verbindungen der südlich der Drau gelegenen Gebiete Jugoslawiens mit der Urnenfelderkultur Transdanubiens haben bereits mehrere Forscher hingewiesen. 2 0 Laut N. Tasic können jedoch die Elemente der Baierdorf-VelaticeKultur auch in den östlicher gelegenen Gebieten von Syrmien, der Batschka und des Banats beobachtet werden. Seiner Ansicht nach gehören die Funde der in Jakovo freigelegten Siedlung der Periode Hallstatt A-B in das Denkmalmaterial dieser Kultur. 2 1 Auf denselben Zusammenhang verweist auch S. Foltiny. 2 2 Die bisher bekanntgegebenen Meinungen widerspiegeln, daß das Volk des mitteleuropäischen großen Kulturkreises auf die Kulturen der Populationen der östlicher gelegenen Gebiete eine bedeutende Wirkung ausgeübt hat. Über die Bedeutung und wirtschaftliche Kraft des Urnenfelderkulturkreises Mitteleuropas hat W. Kimmig ein lebendiges Bild gezeichnet. 2 3 Mit ihm zusammen haben mehrere Forscher vorausgesetzt, daß die westliche Hälfte des Karpatenbeckens der Ausgangspunkt jener großen Wanderung war, deren Wellen bis zum Mediterranäum vorgestoßen sind. 2 4 Obwohl dieser Annahme auch bedeutende Gegenargumentationen gegenüberstehen, 2 5 war das Volk der Urnenfelderkultur in südlichsüdwestlicher Richtung zweifelsohne expansiv. Dafür bestehen im nördlichen Teil der Balkanhalbinsel schon klare Beweise, während man darüber in den öst1 6 Popescu. , D., Acta Arch.Hung. 7(1956) 316. 1 7 Horedt, K., Hallstattische Tierfiguren aus Lechinta de Mure?. Dacia 7(1963) 527.; Ders., Einflüsse der Hügelgräberkultur und der Velaticekultur in Siebenbürgen. Germania 45(1967) 42. 1 8 Székely, Z., Asezäri din prima virstä a fierului in sudestul Transilvaniei. (Brasov 1966) 41. 1 9 bercitt, D., Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte Rumäniens. (Bonn 1966) 41—47. 2 0 Hoffi/er, V., CVA, Yougoslavie, fasc. 2. (Beograd 1938) — Dalj.; Gallus, S. — Horváth, T., Un peuple cavalier préscythique en Hongrie. DissPann 11:9. (Bp. 1939) Taf. VII —VIII, XXXIV—XXXVII. — Kiskőszeg, Dálj.; Marie, Z., Donja Dolina. GZM-A 19(1964) 75. 2 1 Tasic, N., Siedlungen der Urnenfelderkultur in östlichen Teile Syrmiens. RVM 11(1962) 144. 2 2 Foltiny, S., Zur spätbronzezeitlichen Keramik in der Vojvodina. RVM 15—17(1966— 68) 13. 2 3 Kimmig, W., Seevölkerbewegung und Urnenfelderkultur. Studien aus Alteuropa. I. (Köln 1964) 270. 2 4 Ebd. 220—222.; Bou Zek, ]., Homerisches Griechenland. (Praha 1969) 66, 83.; Paulik, ]., Das Velatice-Baierdorf ... 57. 2 5 My/onas, G., Mycenae and the Mycenaean Age. (Princeton 1966) 224.