Folia archeologica 26.
Tibor Kovács: Der Bronzefund von Mende
24 T. KOVÁCS 5. Bron^enadel. Der Kopf ist innen hohl, in schräger Ebene von zwei Löchern durchbrochen; wird von einem aus geritzten Linien, Punktreihen und je 3 eingeschlagenen Punkten gebildeten Motiv verziert. Am Hals ringsumlaufendes Linienbündel, ihr gebogener Stiel zeigt einen runden Querschnitt (Abb. 2:1, Abb. 3:4). Auf den ersten Blick kann festgestellt werden, daß der aus fünf Stücken bestehende Fund von Mende sich unter die Bronzehorte von Koszider-Typ reihen läßt. Während jedoch die Lanzenspitze und die zwei Absatzbeile verhältnismäßig häufig in diesen Hortfunden vorkommen, weichen die hier gezeigten zwei Nadeln von den ähnlichen Stücken ab und verdienen schon deshalb eine größere Aufmerksamkeit. Seit der Publikation des Fundes von Ócsa hat es sich ganz eindeutig herausgestellt, daß in der letzten Phase der mittleren Bronzezeit Ungarns, in der Koszider-Periode zwei Haupttypen der sog. Tüllenlan%enspit%en bekannt waren. Ihr gleichzeitiger Gebrauch wird von den im Hortfunde von Koszider-Typ vorkommenden Exemplaren bewiesen: 1. Das allgemeine Charakteristikum der lorbeerblattförmigen Lanzenspitze ist, daß ihr Blatt gestreckt-oval, ferner daß der übrigens bis zur Spitze hohle Tüllenteil verhältnismäßig kurz ist. Die Länge des Blattes und der Tülle zeigt die Proportion 2/3:1/3. Die Vertreter dieses Typs finden wir in den folgenden Hortfunden von KoszidenVyskovce (Ipolyvisk)," Malá nad Hronom (Kicsind), 7 Hodejov (Várgede), 8 Kölesd-Nagyhangos (Abb. 4:7), 9 Balatonkiliti (Somogykiliti), 1 0 Sárszentlőrinc (Uzd), 1 1 Mezőberény, 1 2 Varsand (Gyulavarsánd). 1 3 Hierher können wir auch noch die ähnlichen Stücke der Hortfunde von Bühl und Ackenbach 1 4 bzw. von Nikolajew (Nikopol) 1 5 zählen. Schließlich ist die Lanzenspitze von Mende ein sehr schön ausgearbeiteter Vertreter dieses Typs (Abb. 1:2). 2. Der andere Typ ist bisher nur aus drei Hortfunden bekannt. Diesen charakterisieren das gestreckte, unten geschweifte Blatt und die verhältnismäßig lange Tülle. Das Verhältnis der beiden ist im großen und ganzen 1:1. Im Fund von Ócsa (Abb. 4:11 ) und Paulis (Opálos) befinden sich je eine, in dem von Sárszentlőrinc vier solche Lanzen. 1® — In den letzteren Hortfunden kommt sie mit den oben beschriebenen lorbeerblattförmigen Stücken gemeinsam vor. 6 Balasa, G., Trouvaille de bronzes à VyäSkovcesur-Ipel' en Slovaquie. ArRoz 7(1955) 443—445, 563., Abb. 208—210. 7 Mo^solics, A., Bronzefunde . . . 144. 8 Balasa, G., Praveké . . . Taf. II. 9 Натре/, J., Arch. Ért. 23(1903) 427, 430., Abb. 3. 1 0 Ku^sins^ky, В., A Balaton környékének archeológiája (Archäologie der Umgebung des Balaton). (Bp. 1920) 4—5, Abb. 6:3. 1 1 Mozsolics, A., Bronzefunde . . . 177., Taf. LVIII. 7. 1 2 Bona, I., Acta Arch.Hung. 9(1958) 216., Taf. V. 1 3 Popescu, D., Acta Arch.Hung. 7(1956) 305., Abb. 2. 1 4 Dehn W., Ein Brucherzfund der Hügelgräberbronzezeit von Bühl. Germania 30(1952) 180—181., Taf. V. 1—2.; Kimmig, W., Ein Hortfund der frühen Hügelgräberbronzezeit von Ackenbach. JbRGZM 2(1955) 62., Abb. 3:10—16. 1 5 Tallgren, A. M., La Pontide préscythique après l'introduction des métaux. ESA 2(1926) Abb. 50:2. 1 0 Mozsolics, A., Bronzefunde . . . Taf. XVIII. 3., Taf. LVIII. 6, 8—10.